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Trumps Kehrtwende?

22. August 2016

Im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft ändert der republikanische Kandidat Donald Trump offenbar seine Haltung beim Thema Einwanderung. Seine neue Devise lautet wohl: mehr Menschlichkeit.

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Donald Trump (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/M. Riley

Donald Trump plane einen "fairen und menschlichen" Ansatz im Umgang mit den Millionen von Menschen ohne Bleiberecht in den USA, sagte seine neue Wahlkampagnen-Managerin Kellyanne Conway dem Sender CNN. Bisher hatte der Immobilienmilliardär stets eine strikte Ausweisung illegaler Einwanderer gefordert.

Auch bei einem Treffen mit spanischsprachigen Unterstützern in New York brachte Trump am Wochenende eine Aufenthaltsgenehmigung für Migranten ohne gültige Papiere ins Gespräch. Die TV-Station Univision zitierte den auf Einwanderungsfragen spezialisierten texanischen Rechtsanwalt Jacob Monty, der an dem Treffen mit konservativen Hispanics teilgenommen hatte. Demnach räumte Trump ein, dass eine Ausweisung der Millionen nicht registrierten Migranten "weder möglich noch menschlich" sei. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner habe gesagt, dass er diesen illegal Eingewanderten eine Aufenthaltsgenehmigung geben wolle, berichtete Monty. Dabei handle es sich nicht um die US-Staatsbürgerschaft, aber der Titel solle den Migranten die Angst vor einer Ausweisung nehmen.

Künftig weniger Populismus?

Kellyanne Conway (Foto: Reuters)
Managt jetzt Trumps Wahlkampagne: Kellyanne ConwayBild: Reuters/C. Allegri

Sollte Trump diesen Vorschlag tatsächlich in sein Wahlkampfprogramm aufnehmen, wäre es eine Kehrtwende in seiner Einwanderungspolitik. Conway kündigte an, dass Trump in den kommenden Wochen seine konkreten Pläne zum Thema Einwanderung vorstellen werde. Auf die Frage, ob dazu auch eine bisher von Trump geforderte Deportationstruppe gehören werde, sagte die Kampagnen-Managerin und Umfragespezialistin: "Das wird sich zeigen."

In den USA leben derzeit nach Erkenntnissen der Behörden rund elf Millionen Ausländer ohne Aufenthaltserlaubnis. Das entspricht in etwa der gesamten Bevölkerung Belgiens.

wa/qu (rtr, afp)