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Selbstmordanschlag in Grosny

6. Oktober 2014

In der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien hat ein Selbstmordattentäter fünf Polizisten mit in den Tod gerissen und zahlreiche verletzt. Ziel des Anschlages war eine Konzerthalle in der Hauptstadt Grosny.

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Anschlag in Grosny: Rettungskräfte am Tatort (Foto: picture-alliance/RIA Novosti/Said Tcarnaev)
Bild: picture-alliance/RIA Novosti/Said Tcarnaev

Der Attentäter zündete den Sprengstoff, als Polizisten zwei Stunden vor dem geplanten Beginn einer Galaveranstaltung aus Anlass des Stadtfestes von Grosny seine Ausweispapiere kontrollieren wollten. Offiziellen Angaben zufolge handelte sich um einen 19-jährigen Einheimischen. "Fünf Polizisten wurden getötet und zwölf weitere verletzt", teilten die Ermittlungsbehörden mit. Durch ihren Einsatz hätten die Beamten "das Leben tausender Menschen gerettet", sagte der russische Innenminister Wladimir Kolokolzew nach einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur TASS.

Das für Sonntagabend vorgesehene Konzert fiel mit dem Geburtstag von Tschetscheniens starkem Mann, dem Präsidenten der Teilrepublik, Ramsan Kadyrow, zusammen. Der Attentäter habe "die Freude der Menschen am Festtag zerstören" wollen, erklärte der Präsident.

Nach dem ersten Tschetschenienkrieg (1994-1996) zwischen Unabhängigkeitskämpfern und russischen Truppen marschierte Moskaus Armee 1999 erneut in die Kaukasusrepublik ein. Die Aufständischen entwickelten sich über die Jahre zu einer bewaffneten islamistischen Bewegung, die mittlerweile den gesamten Nordkaukasus umfasst. Sie wollen dort ein "Emirat" errichten.

Auch kämpfen zahlreiche Tschetschenen im Bürgerkrieg in Syrien auf Seiten der islamistischen Extremisten gegen die Führung des Landes. Anfang September drohten Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, weil dieser den syrischen Präsidenten Baschar al Assad politisch unterstützt und ihm Waffen liefert.

re/sc (rtr, afp, tagesschau.de)