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Tuareg lassen Geiseln frei

19. Mai 2014

Am Wochenende waren sie gekidnappt worden - jetzt ließen die Tuareg-Rebellen sie ziehen: Die Geiseln in Mali sind wieder frei.

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Straßenszene in Kidal (Foto: AFP)
Bild: Kenzo Tribouillard/AFP/Getty Images

Sie sind erschöpft, aber gesund. Die rund 30 gekidnappten Verwaltungsangestellten wurden von der UN-Friedenstruppe für Mali (Minusma) in Empfang genommen. Es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut, sagte ein UN-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Hinter der Geiselnahme steckte laut Malis Verteidigungsministerium die Extremistengruppe Nationale Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA) der Tuareg. Die Verwaltungsangestellten waren am Wochenende in der nordmalischen Stadt Kidal gefangengenommen worden. Zugleich wurden bei schweren Gefechten zwischen Tuareg-Rebellen und der malischen Armee nach Regierungsangaben 36 Menschen getötet, darunter acht Soldaten. Auf beiden Seiten gab es auch dutzende Verletzte. Die Kämpfe brachen aus, als Regierungschef Moussa Mara am Samstag die Stadt besuchte.

Ausufernde Gewalt

Angesichts der ausufernden Gewalt im Nordosten hatte die Regierung Truppen in die Region geschickt. Ministerpräsident Mara hatte nach seiner Reise in die Krisenregion im malischen Fernsehen gesagt, das Militär bereite sich "auf alle Eventualitäten" vor. Die Extremisten müssten mit angemessenen "Reaktionen" auf ihre Taten rechnen.

Die Vereinten Nationen (UN) bemühten sich um eine Waffenruhe. Angesichts einer allmählichen Stabilisierung Malis seit den Wahlen Ende 2013 hatte Frankreich erst kürzlich seine Militärpräsenz von 4500 auf 2300 Soldaten reduziert. Die Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Rebellen sind aber mehrfach verschoben worden.

Verbindungen zu Al-Kaida

Vor der militärischen Intervention Frankreichs Anfang vergangenen Jahres drohte das Land im Chaos zu versinken. 2012 hatten Islamisten um die Gruppe Ansar Dine gemeinsam mit Tuareg-Rebellen den Norden des Landes besetzt und eine Abspaltung betrieben.

Die Islamisten, denen Verbindungen zu Al-Kaida im islamischen Maghreb nachgesagt werden, streben einen fundamentalistischen Gottesstaat an. Ihrem Terrorregime fielen viele Menschen zum Opfer. Im besetzten Timbuktu wurden mehrere Jahrhunderte alte Heiligtümer zerstört. Schließlich konnten Französische und afrikanische Truppen die Extremisten weitgehend aus der Region vertreiben. Vereinzelt kommt es aber weiterhin zu Gefechten und Anschlägen auf Sicherheitskräfte.

jj/det (dpa, ap, afp)