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Politik

Türkei und Israel wollen wieder diplomatische Beziehungen

17. August 2022

Seit mehr als zehn Jahren herrschten Spannungen zwischen den beiden Ländern. Jetzt wollen Israel und die Türkei ihre Botschaften wieder besetzen.

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Mevlüt Cavusoglu und Jair Lapid begrüßen sich
Ein Treffen der Außenminister Mevlüt Cavusoglu und Jair Lapid in Ankara im Juni ebnete die diplomatische AnnäherungBild: Necati Savas/AP/picture alliance

Israel und die Türkei haben entschieden, Botschafter und Generalkonsuln wieder einzusetzen, wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid mitteilte. Dies sei Ergebnis von Lapids Besuch - damals israelischer Außenminister - in Ankara im Juni und eines Gesprächs mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Die Türkei bestätigte die Entscheidung.

"Die Wiederaufnahme von Beziehungen mit der Türkei ist ein wichtiger Gewinn für regionale Stabilität und eine wichtige wirtschaftliche Nachricht für die israelischen Bürger", sagte Lapid demnach. Man werde weiter weltweit Israels Position stärken.

Türkei will weiter für Palästinenser kämpfen

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte in der Hauptstadt Ankara: "Die erneute Bestellung von Botschaftern ist wichtig für die Verbesserung der bilateralen Beziehungen. Gleichzeitig werden wir uns weiterhin für die Rechte Palästinas, Jerusalems und des Gazastreifens einsetzen."

Mevlüt Cavusoglu legt einen Kranz in Yad Vashem nieder
Im Mai hat der türkische Außenminister in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vaschem einen Kranz niedergelegtBild: GIL COHEN-MAGEN/AFP/Getty Images

Die Wiederherstellung voller diplomatischer Beziehungen sei die Fortsetzung eines Annäherungsprozesses innerhalb des vergangenen Jahres, hieß es von israelischer Seite. Dies habe mit einem Besuch des Präsidenten Izchak Herzog in Ankara begonnen und sich dann mit gegenseitigen Besuchen der Außenminister in Jerusalem und Ankara fortgesetzt. Mit Herzog war im Mai erstmals seit zehn Jahren wieder ein israelischer Präsident in die Türkei gereist.

2010 kam es zum Zerwürfnis

Zwischen den einst engen Bündnispartnern Türkei und Israel war es 2010 zum Zerwürfnis gekommen, nachdem bei der Erstürmung eines Gaza-Solidaritätsschiffs durch die israelische Marine zehn türkische Staatsbürger getötet worden waren. 2016 kam es zu einer ersten Wiederannäherung. Seit der Gaza-Krise 2018 aber, die rund um die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem eskaliert ist, hatten die beiden Länder keine Botschafter mehr im jeweils anderen Land.

nob/fab (rtr, dpa)