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Ukraine-Krise beherrscht D-Day-Feiern

6. Juni 2014

Die Feiern zur Erinnerung an die Landung der Weltkriegsalliierten in der Normandie wird zum diplomatischen Krisengipfel. Kommt Bewegung in den Ukraine-Konflikt?

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Bundeskanzlerin Merkel mit Kremlchef Putin (r.)und dem designierten ukrainischen Prösidenten Poroschenko (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Guido Bergman/Bundesregierung

Am 6. Juni 1944 landeten die Alliierten in einer großanlegten Militäraktion an der Küste der Normandie des von deutschen Truppen besetzten Frankreich. Sie leiteten damit eine entscheidende Wende im Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland ein. Bei den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des D-Day stand neben dem Gedenken an die Kriegstoten der Ukraine-Konflikt im Mittelpunkt. Die an die nordfranzösische Atlantikküste gereisten Staats- und Regierungschefs nutzten die Gelegenheit zu Gesprächen über Möglichkeiten zur Entschärfung der Krise.

Besondere Bedeutung kam dabei einer Begegnung zwischen dem russischen Staatschef Wladimir Putin und dem neu gewählten Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko. An ihr nahmen auch Frankreichs Präsident François Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel teil (das Artikelbild zeigt Merkel mit Putin und Poroschenko).

D-Day: Gespräche zur Ukraine-Krise

Für Waffenruhe

In dem kurzem Gespräch forderten Putin und Poroschenko ein sofortiges Ende des Blutvergießens in der Ostukraine. Dies gelte sowohl für die prorussischen Separatisten als auch das ukrainische Militär. Es gebe "keine Alternative" zur politischen Befriedung des Konflikts, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut russischen Nachrichtenagenturen. Prorussische Separatisten und die ukrainische Armee liefern sich im Osten der ehemaligen Sowjetrepublik seit Wochen blutige Gefechte. Poroschenko sagte später, er sehe gute Chancen für einen erfolgreichen Dialog mit Russland. Putin erklärte, der künftige Präsident habe die richtige Krisenstrategie. Poroschenko legt am Samstag seinen Amtseid ab.

Aden Moskau

Das Treffen zwischen Putin und Poroschenko bedeutet praktisch die Anerkennung des neuen ukrainischen Präsidenten durch Russland. Damit erfüllt Putin eine der Forderungen der westlichen G7-Staaten. Die Gruppe hatte auf ihrem Gipfel am Donnerstag in Brüssel gedroht, weitere Sanktionen zu verhängen, wenn die Regierung in Moskau sich nicht zudem von den prorussischen Separatisten distanziert und das Einsickern von Waffen und militanten Kämpfern in die Ostukraine stoppt.

Merkel betont Verantwortung Moskaus

Merkel kam mit dem Kremlchef ebenfalls zu einer Unterredung zusammen, der ersten direkten Begegnung der beiden Politiker seit neun Monaten. Die Kanzlerin habe Putin verdeutlicht, dass nach Poroschenkos Wahlsieg jetzt auch die Lage insbesondere in der Ostukraine stabilisiert werden müsse, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Russland müsse "seiner großen Verantwortung dabei gerecht werden".

Auch US-Präsident Barack Obama traf Putin zu einem kurzen Gespräch. Ein US-Regierungsvertreter teilte mit,erklärte Obama habe den Kremlchef zu einem Kurswechsel im Ukraine-Konflikt aufgefordert. Ohne eine "Deeskalation der Spannungen in der Ukraine" werde sich Russland auf internationaler Bühne "weiter isolieren".

cw/wl (alle)