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Janukowitsch will nicht aufgeben

28. Februar 2014

Mit einer Pressekonferenz ist der entmachtete ukrainische Präsident Janukowitsch an die Öffentlichkeit getreten. Dabei bekräftigte er seinen Anspruch auf das Präsidentenamt in der Ukraine und zeigte sich kämpferisch.

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Janukowitsch PK in Rostow 28.02.2014
Bild: Reuters

Janukowitsch: Niemand hat mich abgesetzt

Er sei "nicht abgesetzt" worden, sondern habe das Land nach Drohungen verlassen, sagte der entmachtete ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch bei einer Pressekonferenz im russischen Rostow am Don. Er hatte sich dort erstmals seit seiner Flucht aus der Ukraine öffentlich gezeigt.

Janukowitsch: Niemand hat mich abgesetzt

Er werde weiter "für die Zukunft der Ukraine kämpfen", sagte er. "Ich halte die Oberste Rada für nicht legitim", sagte er über die Parlamentsarbeit in Kiew. Dem Westen warf er vor, eine "unverantwortliche Politik" in der früheren Sowjetrepublik zu verfolgen.

Flucht aus Kiew

Der 63-Jährige war am Wochenende vom Parlament in Kiew abgesetzt worden und aus der Hauptstadt geflohen. Wann und wie Janukowitsch die Ukraine verlassen konnte, ist bislang unklar. Aus russischen Sicherheitskreisen hieß es lediglich, man habe seiner Bitte um persönlichen Schutz "auf russischem Gebiet" entsprochen.

Ukrainische Grenzbehörden und die Flugsicherheit hatten seine offizielle Ausreise verhindert. Lange vermutete die Interimsregierung in Kiew den flüchtigen Ex-Staatschef noch in der Ukraine, ließ aber vorsorglich auch weltweit nach Janukowitsch fahnden: Wegen "Massentötungen" wurde ein internationaler Haftbefehl beantragt. Außerdem forderte das ukrainische Parlament den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag auf, gegen Janukowitsch wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" zu ermitteln.

Opposition will Janukowitsch vor Gericht sehen

Vitali Klitschko, einer der Anführer der monatelangen proeuropäischen Protestbewegung und ein möglicher Kandidat für die Präsidentschaftswahl im Mai, machte Russlands Präsident Wladimir Putin wegen der Aufnahme Janukowitschs schwere Vorwürfe. "Es ist eine Provokation für jeden Ukrainer, dass Putin diesem blutigen Diktator Zuflucht gewährt", sagte Klitschko der "Bild"-Zeitung. "Janukowitsch ist verantwortlich für den Einsatz von Scharfschützen gegen friedliche Demonstranten, er hat Menschen ermorden lassen. Er muss sofort vor ein Gericht gestellt werden."

uh/rb/wl/zam (afp,dpa)