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Großeinsatz in Zentralafrika

21. Februar 2014

Angesichts der akuten Krise in der Zentralafrikanischen Republik hat UN-Generalsekretär Ban die rasche Entsendung von weiteren 3000 Soldaten gefordert. Das Land stehe kurz vor massenhaften Gräueltaten.

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Französische Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik (Foto.Reuters()
Bild: Reuters/Siegfried Modola

Die Krise in der Zentralafrikanischen Republik (CAR) stelle die gesamte internationale Gemeinschaft auf die Probe, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bei der Vorstellung eines Sechs-Punkte-Plans für ein Ende des Blutvergießens in dem Krisenland.

In der Zentralafrikanischen Republik tobt ein blutiger Konflikt zwischen christlichen und muslimischen Milizen seitdem Präsident François Bozizé im März 2013 von einem islamischen Rebellenbündnis gestürzt worden ist. Allein in den vergangenen Wochen wurden mehr als 1000 Menschen getötet. Rebellenführer Michel Djotodia trat im Januar auf Druck der Nachbarstaaten als Präsident zurück. Inzwischen steht Übergangspräsidentin Catherine Samba-Panza an der Spitze des Staates.

Humanitäre Katastrophe droht

Doch weder sie noch die internationalen Truppen im Land sind in der Lage, die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren und die Gewalt zu beenden. Fast eine Million Menschen - ein Fünftel der Gesamtbevölkerung - ist nach UN-Angaben auf der Flucht. Erst vor wenigen Tagen hatte UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres vor einer "humanitären Katastrophe von unaussprechlichen Ausmaßen" gewarnt. In der CAR seien massive sogenannte ethnische und religiöse Säuberungen im Gang. Die Gewalt sei geprägt von "schockierender Barbarei, Brutalität und Unmenschlichkeit", sagte Guterres.

Auch EU schickt Soldaten

Frankreich hat versehen mit einem Mandat der Vereinten Nationen 1600 Soldaten (Artikelbild) in seine ehemalige Kolonie entsandt, die zusammen mit 5500 Mann der afrikanischen Friedensmission MISCA die Lage zu stabilisieren versuchen, bislang aber ohne entscheidenden Erfolg.

Die Europäische Union hat sich jüngst bereit erklärt, 1000 Soldaten nach Zentrafrika zu schicken. Die Afrikanische Union prüft die Entsendung weiterer Truppen. Deutschland wird sich an der EU-Mission nicht mit Soldaten beteiligen. Das Verteidigungsministerium erwägt die Entsendung eines Lazarettflugzeugs.

Ban sagte im UN-Sicherheitsrat, er sei dankbar für diese Engagement. "Die Sicherheitsbedürfnisse gehen weit über die Kapazitäten der bisher entsandten internationalen Truppen hinaus", so der UN-Generalsekretär. "Und wo es keine internationalen Kräfte gibt, haben die Zivilisten allzu oft nur die Wahl zwischen Tod und Flucht."

Zentralafrika: UN warnen vor Völkermord

Nötig seien daher 3000 Soldaten zusätzlich. Die internationale Gemeinschaft müsse diese Last tragen. Eine mit einem UN-Mandat ausgestattete Mission könne folgen. Da dies aber Monate dauern könne und die Krise in Zentralafrika akut sei, müsse schon vorher gehandelt werden, betonte der Generalsekretär. In seinem Sechs-Punkte-Plans fordert Band zudem eine bessere Koordinierung des Militäreinsatzes in dem Krisenstaat sowie mehr Geld für die Ausstattung der internationalen Truppen.

wl/SC (dpa, rtre, afom epd)