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Konflikte

UN: Fast 2000 Cholera-Tote im Jemen

14. August 2017

Die Cholera-Epidemie im Bürgerkriegsland Jemen nimmt immer schlimmere Ausmaße an. Das beweisen die jüngsten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation. Fest steht: Es ist der weltweit schlimmsten Ausbruch dieser Krankheit.

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Eine vermutlich mit Cholera infizierte Jemenitin wird in einer Klinik in der Hauptstadt Sanaa behandelt (Foto: Getty Images/AFP/M. Huwais)
Eine vermutlich mit Cholera infizierte Jemenitin wird in einer Klinik in der Hauptstadt Sanaa behandeltBild: Getty Images/AFP/M. Huwais

Die Cholera-Epidemie im Bürgerkriegsland Jemen hat die Marke von 500.000 Fällen überschritten. Fast 2000 Menschen seien bereits an der gefährlichen Durchfallerkrankung gestorben, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Zwar gehe die Zahl der neuen Fälle pro Woche seit Anfang Juli zurück. Immer noch infizierten sich aber nach Schätzungen 5000 Menschen pro Tag. Cholera wird vom Bakterium Vibrio cholerae verursacht. Mit Medikamenten lässt sich die Sterblichkeitsrate erheblich senken.

Die Epidemie im Jemen ist der weltweit größte bisher erfasste Ausbruch der Infektionskrankheit, die durch verunreinigtes Wasser oder Essen übertragen wird. Die Hilfsorganisation Oxfam sprach schon Ende Juli von der schlimmsten Cholera-Epidemie der Geschichte. Begonnen hatte sie Ende April.

Keine medizinische Hilfe für Hälfte der Bevölkerung 

Die Lage in dem bitterarmen Land auf der Arabischen Halbinsel ist desolat. Seit 2014 kämpfen schiitische Huthi-Rebellen gegen die sunnitische Regierung. Ein saudi-arabisch geführtes Militärbündnis unterstützt die Regierung und bombardiert Huthi-Stellungen.

Durch die Kämpfe sind nach Angaben der WHO mehr als die Hälfte der Kliniken und Gesundheitszentren zerstört oder verlassen. Es gebe nicht genügend Medikamente. 30.000 Mitarbeiter seien seit fast einem Jahr nicht mehr bezahlt worden. Mehr als die Hälfte der rund 28 Millionen Einwohner habe keinerlei medizinische Versorgung. Die Vereinten Nationen warten händeringend auf mehr Hilfsgelder aus reicheren Ländern. Von den benötigten 2,3 Milliarden Dollar waren bis Mitte August erst 40 Prozent eingezahlt worden.

sti/as (dpa, epd)