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UN geeint gegen Hunger und Armut

25. September 2015

Die UN lassen ihren Reden Taten folgen. Bis 2030 soll kein Kind mehr Hunger, kein Mensch mehr unter extremer Armut leiden. Die Nachhaltigkeitsziele sind verabschiedet - sie sollen den Weg zu einer gerechteren Welt ebnen.

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UN-Generalsekretär Ban Ki-moon mit Lars Lokke Rasmussen in New York (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/M. Segar

Ein gesundes, würdevolles Leben ohne Hunger leiden zu müssen, und zwar für alle Menschen auf der Welt - die Vereinten Nationen haben sich auf ihrem Nachhaltigkeitsgipfel eine neue Zukunftsvision gegeben. Die UN-Vollversammlung verabschiedete die sogenannten Nachhaltigkeitsziele (SDGs).

Das Vorhaben ist ehrgeizig. Bis 2030 will die internationale Gemeinschaft extreme Armut und Hunger auf der Welt beseitigen. Die insgesamt 17 Entwicklungsziele sollen außerdem allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser, einer vernünftigen Toilette und einer kostenlosen Grundschulausbildung garantieren. Dabei dürfe "niemand zurück gelassen werden", betont UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Die Mitgliedstaaten rief er auf, die Ziele nun umzusetzen: "Wir brauchen ein Handeln von allen, überall."

Prominente Redeliste

Franziskus, der als erster Papst eine Generalversammlung eröffnete, betonte in seiner Rede: "Es reichen nicht die feierlich übernommenen Verpflichtungen." Es müsse vielmehr darum gehen, Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung, Sklavenarbeit, Drogen- und Waffenhandel, Terrorismus und internationale organisierte Kriminalität so schnell wie möglich zu überwinden. Mit Blick auf den Klimaschutz mahnte er: "Jede Schädigung der Umwelt ist eine Schädigung der Menschheit."

Zum Auftakt des Nachhaltigkeitsgipfels forderte Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai den freien Zugang von Kindern in aller Welt zu Schulen. "Bildung ist kein Privileg. Bildung ist ein Recht", betonte die 18-Jährige. Die pakistanische Kinderrechtsaktivistin war im Oktober 2012 bei einem Taliban-Attentat schwer verletzt worden. Im vergangenen Jahr wurde sie für ihr Engagement für das Recht auf Bildung und für die Rechte von Mädchen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Kanzlerin Angela Merkel bei UN in New York (Foto: Reuters)
"Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen" - Angela Merkel gibt sich vor dem UN-Gipfel gewohnt optimistischBild: Reuters/A. Kelly

Erfolge fortsetzen

Die UN-Agenda 2030 wurde Anfang August von Vertreter der 193 Mitgliedsstaaten vereinbart. Der Katalog führt die zur Jahrtausendwende beschlossenen Millenniumsziele fort. Viele der bis 2015 angesetzten Vorsätze wurden UN-Angaben zufolge zumindest teilweise erreicht. Beispielsweise konnte die Anzahl der Menschen, die unter Hunger oder extremer Armut leiden fast halbiert werden.

Bei den SDG soll nun das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus rücken und neben sozialen auch ökonomische wie ökologische Aspekte mit in die Entwicklungsagenda aufgenommen werden. Fragen, um die es dabei gehen wird: Wie können Gesundheitsgefahren wie Epidemien eingedämmt werden? Wie können Umwelt und Klima stärker geschützt werden? Aber auch die Benachteiligung von Frauen und Mädchen werden in dem neuen Aktionsplan berücksichtigt. Dieser gilt erstmals nicht nur für Entwicklungs- und Schwellenländer, sondern auch für Industriestaaten.

Ban: "Der wahre Test kommt noch"

Hilfsorganisationen begrüßen das Vorhaben grundsätzlich. Sie weisen aber darauf hin, dass die Ziele sehr ambitioniert seien - wodurch die Umsetzung nur noch schwierig würde. So räumte auch Ban Ki Moon ein: "Der wahre Test kommt noch, nämlich die Umsetzung."

Diese hat Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits angekündigt. Deutschland werde seinen Anteil leisten und das finanzielles Engagement spürbar erhöhen, kündigte sie an. "Wir werden Milliarden mehr für Entwicklungshilfe ausgeben." Ihre Rede vor der Generalversammlung wird im Laufe des Freitags erwartet. Dabei will sich die Kanzlerin für die Eindämmung der Erderwärmung und die Gleichberechtigung von Frauen stark machen.

nin/sc (dpa, afp, rtr)