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Das große Feilschen beginnt

2. Dezember 2014

Sie haben ein großes Ziel vor Augen und jede Menge Arbeit: Nach dem Debakel vor fünf Jahren in Kopenhagen soll es beim Gipfel in Lima jetzt voran gehen mit dem Weltklimavertrag.

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Blick in die UN-Klimakonferenz in Lima (foto: dpa/EFE)
Bild: picture-alliance/dpa

Allen Teilnehmern ist klar: Ohne dieses Abkommen kann es kaum gelingen, die fortschreitende Erderwärmung noch auf ein beherrschbares Maß zu begrenzen. Die Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres, warnte, das Jahr 2014 werde vermutlich das heißeste in der Geschichte der Menschheit werde. Zum Auftakt der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in der peruanischen Hauptstadt rief sie dazu auf, mit ehrgeizigen Beschlüssen "Geschichte zu schreiben".

Der gastgebende peruanische Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal mahnte, alle positiven Signale aus der internationalen Politik aufzugreifen: "Lassen wir diese Chance nicht ungenutzt". Vertreter aus 195 Ländern verhandeln rund zwei Wochen lang über die Rohfassung eines Weltklimavertrags, der dann Ende 2015 in Paris verbindlich verabschiedet werden und 2020 in Kraft treten soll. Im Kern geht es darum, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu verringern und so die eskalierende Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen.

In Peru sollen Hauptelemente des Vertrages soweit wie möglich fixiert werden. "Lima ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg nach Paris. Wir haben zwölf Monate und die Uhr läuft. Die Arbeit muss hier vorankommen", sagte EU-Delegationsleiterin Elina Bardram vor dem Start der "LimaCop20". Die Regierungen sind aufgefordert, spätestens bis Ende März 2015 nationale Klimaschutz-Zusagen vorzulegen.

Wende bei Chinesen und Amerikanern?

Beflügelt werden die Verhandlungen von jüngsten Zusagen der beiden größten "Klimasünder" China und USA. Die USA hatten diesen Monat angekündigt, den Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2025 um 26 bis 28 Prozent im Vergleich zu 2005 zu reduzieren. China sagte zu, spätestens 2030 den Maximalwert an jährlichen CO2-Emissionen hinter sich zu lassen und bis dahin den Anteil erneuerbarer Energien auf etwa 20 Prozent zu steigern.

Die Entwicklungsorganisation Oxfam forderte die Industrieländer auf, die Vorreiterrolle beim Klimaschutz zu übernehmen und das auch mit Geld. Die finanzielle Unterstützung der armen Länder gegen den Klimawandel sei ein Dreh- und Angelpunkt der Verhandlungen, sagte der Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig.

Der Vertreter der in der Gruppe G77 vereinten Entwicklungsländer nannte die bisherigen Milliarden-Zusagen für den Grünen Klimafonds bei weitem nicht ausreichend. Die G77 sei zu konstruktiven Gespräche bereit. Die Entwicklungsländer müssten mit Technologietransfer in die Lage versetzt werden, sich dem Klimawandel anzupassen.

SC/haz (APE, rtre, afp, dpa)