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Gesellschaft

Glücklichste Migranten leben in Skandinavien

14. März 2018

Finnland, Norwegen und Dänemark haben einem Bericht zufolge die glücklichsten Einwohner. Dort sind nicht nur die Einheimischen, sondern auch die Migranten sehr zufrieden. Auch Deutschland konnte sich verbessern.

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Finnland Helsinki - Kaltes Wasserbad nach Sauna
Eine Finnin nimmt in Helsinki nach der Sauna ein kaltes BadBild: picture-alliance/S. Reboredo

In Finnland leben einem UN-Bericht zufolge die glücklichsten Menschen der Welt. Es folgen die Einwohner von Norwegen, Dänemark, Island und der Schweiz. Das geht aus dem sechsten Weltglücksreport der Vereinten Nationen hervor. Deutschland rückt darin im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz vor - auf Nummer 15.

Die unglücklichsten Menschen leben demnach fast ausnahmslos in afrikanischen Staaten: Schlusslichter sind Tansania, Südsudan, Zentralafrika, Burundi und der Jemen in Vorderasien. Größter Gewinner gegenüber dem Report 2008 bis 2010 ist Togo, größter Verlierer Venezuela.

Untersuchung in 156 Ländern

Der Bericht wird seit 2012 vom UN-Netzwerk für Nachhaltige Entwicklung erstellt. Eine internationale Forschergruppe untersucht dafür in 156 Ländern soziale und wirtschaftliche Faktoren. Neben Bruttoinlandsprodukt und Einkommen werden auch Lebenserwartung, Korruption und Freiheit berücksichtigt. Die Wissenschaftler stützen sich dabei seit 2012 auf weltweite Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Gallup.

Migranten in Deutschland weniger glücklich

Das erste Mal wurde in dem Bericht auch die Zufriedenheit von Einwanderern in 117 Ländern untersucht. Das Ergebnis: In Finnland leben auch die glücklichsten Migranten. Auch bei den weiteren Spitzenreitern decken sich die Werte. Deutschland fällt hingegen auf Rang 28 zurück.

Grund sei weniger die Migrationspolitik Deutschlands, sondern auch die Herkunft der Einwanderer, sagte Martijn Hendriks von der Erasmus-Universität Rotterdam. Viele kämen aus Kriegsländern oder aus armen Ländern und seien schon in ihrer Heimat weniger glücklich gewesen. Dieser Zustand würde sich dann auch in der neuen Heimat nicht so schnell ändern. Außerdem sei es für Migranten teilweise schwierig, sich in Deutschlands "strenge Strukturen" zu integrieren. Im Gegensatz dazu seien die Hierarchien in Finnland oder den Niederlanden eher flach.

Wegen des Fokus auf das Thema Migration wurde der Report in der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften im Vatikan präsentiert. Deren Präsident Joachim von Braun sagte, wer behaupte, dass Zuwanderung das Lebensgefühl der Aufnahmegesellschaft beeinträchtige, müsse den Bericht lesen.

mb/sam (dpa, epd, kna)