Nordkorea vor UN-Sicherheitsrat
14. Mai 2017Ein Treffen des Gremiums sei für den kommenden Dienstag angesetzt worden, teilten Diplomaten Uruguays, das derzeit den Vorsitz des UN-Sicherheitsrats innehat, in New York mit.
Nordkorea hatte am Wochenende zum zweiten Mal binnen zwei Wochen eine ballistische Rakete abgefeuert. Die Rakete landete nach etwa 700 Kilometern im Meer, rund 500 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.
Warnungen aus Nordkorea
Der jüngste Raketentest war für Nordkorea auch eine Warnung an die USA. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die nordkoreanische Agentur KCNA berichtete, sagte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, die USA sollten die Realität nicht verkennen. Das US-Festland und das US-Einsatzgebiet im Pazifik seien in Reichweite für Angriffe Nordkoreas. Man habe alle Mittel für einen Vergeltungsschlag.
Es war der erste Raketentest seit dem Amtsantritt des südkoreanischen Staatschefs Moon Jae In. Nach Angaben der südkoreanischen Armee wurde die Rakete in Kusong im Nordwesten des abgeschotteten Nachbarlandes abgefeuert. Das US-Pazifik-Kommando bestätigte den Abschuss. Es habe sich aber vermutlich nicht um eine Interkontinentalrakete gehandelt.
China setzt auf Besonnenheit
Während China als einer der wenigen Partner Nordkoreas, zur Besonnenheit aufrief, verlangten die USA eine Verschärfung bestehender Sanktionen. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, teilte über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit: "Es gibt keine Entschuldigungen, die Nordkoreas Aktionen rechtfertigen. Diese Bedrohung ist real."
Die NATO betrachtet Nordkoreas Raketenprogramm mit Sorge. Es handle sich um eine "krasse Verletzung einer Serie von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats", erklärte NATO-Sprecherin Oana Lungescu. Der Raketentest sei "eine Bedrohung für den internationalen Frieden". "Dies ist eine Zeit, in der Deeskalation und nicht Provokation benötigt wird", erklärte Lungescu.
cgn/myk (afp, rtr)