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KlimaGlobal

UN: Temperaturen steigen bis 2027 auf neues Rekordniveau

17. Mai 2023

Davon geht die Weltorganisation für Meteorologie mit 98-prozentiger Sicherheit aus. Für diese Entwicklung sorgen der Anstieg der klimaschädlichen Treibhausgase und das natürlich auftretende El-Niño-Wetterereignis.

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Der wasserarme Pamamaroo-See in Australien
Die Anzeichen für eine Wiederkehr von El Niño mehren sich: der wasserarme Pamamaroo-See in Australien Bild: Dean Lewins/AAP/dpa/picture alliance

Die Welttemperaturen werden im Fünf-Jahres-Zeitraum 2023 bis 2027 laut den Vereinten Nationen wahrscheinlich auf ein Rekordniveau ansteigen. Ursachen seien die klimaschädlichen Treibhausgase und das natürlich auftretende El-Niño-Wetterereignis, teilte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) der UN in Genf mit. WMO-Generalsekretär Petteri Taalas sagte, seine Organisation schlage Alarm, weil die Menschheit die international vereinbarte 1,5-Grad-Celsius-Grenze immer häufiger überschreiten werde.

Mindestens ein Jahr wird das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 

Laut einem neuen WMO-Bericht besteht eine Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent, dass mindestens eines der nächsten fünf Jahre das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird. Zudem geht die UN-Organisation von einer Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent aus, dass die jährliche Durchschnittstemperatur in Oberflächennähe zwischen 2023 und 2027 mindestens ein Jahr lang um mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau liegen werde.

Der Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), Petteri Taalas
Der Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), Petteri Taalas Bild: FABRICE COFFRINI/AFP

Taalas warnte, es werde in den kommenden Monaten ein wärmerer El Niño erwartet, der in Verbindung mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel die globalen Temperaturen in unbekannte Höhen treiben werde. Das werde weitreichende Auswirkungen auf Gesundheit, Ernährungssicherheit, Wasserwirtschaft und Umwelt haben, so der WMO-Generalsekretär weiter.

El Niño bringt Trockenheit in Australien, Indonesien und Teilen Südasiens 

El Niño tritt alle zwei bis sieben Jahre auf und kann die globalen Temperaturen zusätzlich erhöhen. Das Wetterphänomen zeichnet sich durch eine Erwärmung des Oberflächenwassers im Pazifischen Ozean aus. Meist führt es zu starker Trockenheit in Australien, Indonesien und Teilen Südasiens, während es in einigen Regionen Afrikas und Südamerikas, im Süden der USA und in Zentralasien für stärkere Niederschläge sorgt. El Niño war zuletzt in den Jahren 2018 und 2019 aufgetreten. Das Gegenstück eines El Niño ist La Niña. Das letzte La-Niña-Ereignis mit kälterem Oberflächenwasser im tropischen Pazifik dauerte drei Jahre. Das war nach Einschätzung der WMO ein ungewöhnlich langer Zeitraum.

Wie entstehen die Phänomene El Niño und La Niña?

Das Pariser Klima-Abkommen von 2015 legt langfristige Ziele fest, um die globalen Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Der Temperaturanstieg soll wenn möglich auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden. Die WMO-Mitgliedsländer treffen sich vom 22. Mai bis 2. Juni in Genf zu ihrem Weltkongress.

sti/uh (afp, dpa, epd, kna)