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Politik

UN zählen weltweit immer mehr Hilfsbedürftige

1. Dezember 2017

Syrien, Jemen, Südsudan: Die Liste der Krisenländer ist lang. Und die Zahl der Menschen in Not wächst weiter. Nach Ansicht des UN-Nothilfebüros OCHA klettert sie 2018 weltweit auf 136 Millionen.

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Syrien Humanitäre Hilfe nach fünf Jahren
Ein Lastwagenkonvoi bringt Hilfsgüter in das syrische Rebellengebiet Ghouta (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/A. Almohibany

Im kommenden Jahr benötigen die Vereinten Nationen die Rekordsumme von 22,5 Milliarden US-Dollar (18,9 Milliarden Euro), um Menschen zu versorgen, die humanitäre Hilfe und Schutz wegen Kriegen, Konflikten und Naturkatastrophen brauchen. Im Dezember 2016 hatte das UN-Nothilfebüro OCHA den entsprechenden Bedarf für das laufende Jahre mit 22,2 Milliarden US-Dollar angegeben. Der neue Bedarf liegt demnach ein Prozent höher.

Die Zahl der Hilfsbedürftigen in aller Welt legt dagegen im Vergleich zu 2017 um fünf Prozent auf 136 Millionen Menschen zu. Besonders die Bürger in Ländern wie Syrien, Jemen und Südsudan seien auf Lieferungen von Lebensmitteln, Medikamenten, Zelten und anderen wichtigen Gütern zum Überleben angewiesen, teilte die UN-Organisation in Genf mit. Der UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock sagte bei der Veröffentlichung des Hilfsappells: "So viele Menschen wie noch nie werden unsere Unterstützung brauchen."

Brennpunkte Syrien und Jemen

Die größte humanitäre Nachfrage resultiert aus dem Syrienkrieg. OCHA beziffert den Hilfsbedarf für das vom Krieg erschütterte arabische Land auf 7,7 Milliarden Dollar, das entspricht einem Drittel der angestrebten jährlichen Gesamtsumme. Etwa 3,5 Milliarden Dollar werden für humanitäre Hilfe in dem Bürgerkriegsland benötigt, 4,2 Milliarden Dollar sollen den 5,3 Millionen syrischen Flüchtlingen in den Nachbarländern zugute kommen.

An zweiter Stelle nach Syrien folgt Jemen. Zur Linderung der humanitären Krise veranschlagt die UN-Organisation einen Bedarf von 2,5 Milliarden Dollar. Im Jemen etwa drohe eine Katastrophe, wie die Menschheit sie seit Jahrzehnten nicht gesehen habe, warnte Lowcock. Mehr als sieben Millionen der 25 Millionen Jemeniten befänden sich am Rande einer Hungersnot, weitere 13 Millionen bräuchten ebenfalls dringend Hilfe. Das im November verhängte Embargo für Hilfsgüter müsse deshalb dringend vollständig und nicht nur, wie derzeit, teilweise aufgehoben werden.

Auf substanzielle Hilfslieferungen sind ferner der Südsudan, die Demokratische Republik Kongo, Somalia, Sudan und Nigeria angewiesen.

Besserung in wenigen Ländern

Positive Entwicklungen sieht OCHA dagegen in Ländern wie Afghanistan, Äthiopien, Irak und der Ukraine, dort sei die Nachfrage nach humanitärer Hilfe zurückgegangen.

Für 2017 zog das UN-Nothilfebüro eine zwiespältige Bilanz. Einerseits habe die internationale Gemeinschaft mit 13 Milliarden Dollar bis Ende November so viel gegeben wie nie zuvor. Andererseits werde die Kluft zwischen Unterstützung und Bedarf angesichts der hohen Zahl von Krisen jeglicher Art immer größer.

kle/cr (dpa, afpe, epd, ocha.org)