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Noch ein US-Republikaner will Präsident werden

21. Juli 2015

Sechs Monate vor Beginn der Vorwahlen im US-Präsidentschaftswahlkampf ist der Gouverneur von Ohio, Kasich, als 16. Republikaner in das Rennen eingestiegen. Krawallmacher Trump sorgt derweil weiter für Furore.

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Gouverneur Kasich bewirbt sich um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/A.P. Bernstein

"Ich habe mich entschlossen, für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten zu kandidieren", sagte John Kasich vor Anhängern in Columbus im US-Bundesstaat Ohio (Artikelbild).

Gemäßigter Republikaner

Der 63-Jährige gilt als moderater Konservativer, der zu einer Zusammenarbeit mit den Demokraten bereit ist. Seine "oberste Priorität" sei die Sanierung der Staatsfinanzen, sagte der Republikaner. Mit niedrigeren Steuern und einer soliden Haushaltspolitik wolle er die Grundlage für die Schaffung von Arbeitsplätzen legen, erklärte Kasich.

Als Vorsitzender des Haushaltsausschusses im Repräsentantenhaus war Kasich in den 90er Jahren unter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton an den Verhandlungen über den bisher letzten ausgeglichenen Bundeshaushalt der USA beteiligt.

US-weit ist Kasich kaum bekannt, in Umfragen über die Chancen der republikanischen Bewerber liegt er weit zurück. Der umstrittene Immobilienmagnat Donald Trump hat hingegen seine Führung ausgebaut.

Jeb Bush fällt zurück

Nach einer neuen Umfrage im Auftrag der "Washington Post" und des Senders ABC News äußerten 24 Prozent der Befragten Unterstützung für Trump und nur noch zwölf Prozent für den einstigen Spitzenreiter Jeb Bush. An zweiter Stelle liegt der Gouverneur des Bundesstaates Wisconsin, Scott Walker, mit 13 Prozent. Befragt wurden potenzielle republikanische oder parteilose Wähler.

Schlägt verbal auch unter die Gürtellinie: Donald Trump (Foto: Reuters)
Schlägt verbal auch unter die Gürtellinie: Donald TrumpBild: Reuters/J. Young

Mexikaner beschimpft - McCain beleidigt

Trump hat in den vergangenen Wochen immer wieder mit reißerischen Kommentaren und beleidigenden Äußerungen für Wirbel gesorgt, zum Schrecken des republikanischen Parteiestablishments.

Zu Beginn seiner Kampagne hatte der 69-Jährige mit negativen Äußerungen über Mexikaner Schlagzeilen gemacht. In der vergangenen Woche hatte Trump dann dem prominenten republikanischen Senator und Vietnamkriegs-Veteranen John McCain abgesprochen, ein Kriegsheld zu sein. Der Kampfflieger McCain war im Vietnam-Krieg abgeschossen, gefangen genommen und wiederholt von den Nordvietnamesen gefoltert worden.

In den USA wird im November 2016 ein neuer Präsident gewählt. Bei den Demokraten hat die frühere Außenministerin und First Lady Hillary Clinton einen klaren Favoritenstatus. Die Vorwahlen beider Parteien beginnen Anfang kommenden Jahres, gekürt werden die Kandidaten dann auf Parteitagen im Sommer 2016. Präsident Barack Obama von den Demokraten darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten.

wl/qu (dpa, afp)