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Flüchtlinge: UNHCR kritisiert EU scharf

jk/sti13. September 2016

Ein Jahr nach dem Beschluss zur Umverteilung von 160.000 Menschen aus Italien und Griechenland zieht das UN-Flüchtlingshilfswerk eine ernüchternde Bilanz: Bisher wurden nur 4776 Asylsuchende in andere EU-Länder gebracht.

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Griechenland Flüchtlingsunterkünfte in Athen
Flüchtlingsunterkunft in AthenBild: Getty Images/AFP/A. Messinis

Bisher wurden von Griechenland gut 3.700 Flüchtlinge in andere EU-Länder gebracht, rund 1.100 Flüchtlinge konnten Italien in Richtung andere EU-Länder verlassen. Das entspricht nur knapp drei Prozent. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) nannte dieses Ergebnis "kläglich unzureichend" und appellierte an die EU-Staaten stärker zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beizutragen. Dies gelte besonders für die Aufnahme und Betreuung unbegleiteter Minderjähriger.

UNHCR: Zielsetzungen der EU werden nicht erreicht werden

Griechenland habe von 21 EU-Staaten sowie von der Schweiz und Liechtenstein feste Zusagen für die Übernahme von lediglich 8676 Asylsuchenden erhalten; Italien seien bisher nur 2809 Aufnahmeplätze zugesagt worden.

Der EU-Plan sieht die Verteilung der Flüchtlinge innerhalb von zwei Jahren vor. Jedoch legen die aktuellen UNHCR-Zahlen nahe, dass dieses Ziel deutlich verfehlt wird. "Eine effektive Verteilung ist der Schlüssel für mehr Solidarität und die gemeinsame Übernahme von Verantwortung in Europa", sagte UNHCR-Sprecher William Spindler.

Die meisten Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen, gehen in Italien und Griechenland von Bord. Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten, die in Griechenland ausharren, ist am Dienstag erstmals auf über 60.000 gestiegen. Vor allem auf den Inseln im Osten der Ägäis sind die Flüchtlingslager überfüllt.

World Press Photo 2016 Kategorie General News Sergey Ponomarev Flüchtlingsboot vor Lesbos
World Press Photo 2016 Sergey PonomarevBild: Sergey Ponomarev/The New York Times

jk/sti (dpa, epd)