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Kulturkalender März

Marie Todeskino22. Februar 2013

Ein Monat für die Literatur: In Leipzig läuft die Buchmesse, in Köln startet das Lesefestival "lit.Cologne". Außerdem eröffnet eine "romantische" Dresdner Ausstellung neue Perspektiven auf 200 Jahre Kunstgeschichte.

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Manga-Fans aus ganz Deutschland kommen jedes Jahr zur Leipziger Buchmesse Foto: Hendrik Schmidt/lsn
Manga-Fans auf der Leipziger BuchmesseBild: picture-alliance/dpa

Lesen weckt die Kreativität. Das ist besonders auf der Leipziger Buchmesse (14.03. bis 17.03.2013) sichtbar: Farbenfroh verkleidete Manga-Fans treffen hier auf lesebegeisterte Jugendliche, renommierte Autoren, Literatur-Fans und Journalisten. Denn die Leipziger Buchmesse ist viel mehr als nur eine Schau der Neuerscheinungen im Frühjahr: "Die Einzigartigkeit liegt in der engen Verbindung zwischen Stadt und Messe", sagt Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. Das Lesefestival "Leipzig liest" flankiert die Messe: Mehr als 250 Autoren und Engagierte präsentieren auf rund 500 Veranstaltungen spannende Bücher.

Weltliteratur in Köln

Nicht nur in Leipzig steht im März alles im Zeichen des Buches. In Köln findet zum 13. Mal das Literaturfestival "lit.Cologne" statt (06.03. bis 16.03.2013). An elf Festivaltagen lockt die "lit.Cologne" mit 206 Veranstaltungen.

Das Cover des Buches "Landgericht" von Ursula Krechel
Ursula Krechel liest auf der "lit.Cologne"Bild: Jung und Jung

Darunter sind Lesungen mit der deutschen Buchpreisträgerin Ursula Krechel ("Landgericht"), aber auch Veranstaltungen mit internationalen Bestsellerautoren wie Amos Oz oder Elizabeth George.

Außerdem wird es politisch: Mit Michail Gorbatschow und dem ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan stellen zwei Friedensnobelpreisträger in Köln ihre Autobiografien vor. Es darf aber auch gelacht werden: Die "Grande Dame" der deutschen Schauspielkunst, Senta Berger, und der Schauspieler Bjarne Mädel ("Der Tatortreiniger") suchen gemeinsam mit dem Moderator Jörg Thadeusz nach der schönsten Blamage der Weltliteratur.

Erschütterte Sinne

Kunst entsteht nicht nur im im Atelier, sondern auch als direkte Auseinandersetzung mit Vorbildern aus der Kunstgeschichte. Das Museum dient dabei als Inspirationsquelle. Ausgehend von diesem Gedanken wurde die spannende Ausstellung "Constable, Delacroix, Friedrich, Goya. Die Erschütterung der Sinne" (16.03. bis 14.07.2013) in der Dresdner Galerie "Neue Meister im Albertinum" konzipiert. Meisterwerke der Romantik werden hier mit Gemälden von Künstlern wie Paul Cézanne (1839-1906), Mark Rothko (1903-1970) oder Gerhard Richter (*1932) in Beziehung gesetzt.

Für die Besucher der Ausstellung sollen sich so neue Perspektiven über Epochengrenzen der Kunsthistorie hinweg eröffnen. Nicht zuletzt bietet die Schau die Möglichkeit, bedeutende Kunstwerke von Romantikern wie John Constable, Eugène Delacroix, Caspar David Friedrich und Francisco de Goya zu bewundern.

Der Künstler Gerhard Richter sitzt in Köln vor seinem Bild «Abstraktes Bild (702)» aus dem Jahr 1989 (Bild: dpa)
Richter versus Romantik: Seine Bilder sind in der Dresdner Ausstellung zu sehenBild: picture-alliance/dpa

Drama, Baby!

Neues Theater aus Europa: Das Festival "Internationale Neue Dramatik" (F.I.N.D.) findet vom 16.03. bis 24.03.2013 an der Berliner Schaubühne statt. Im Rahmen des Festivals zeigen Theatermacher aus ganz Europa ihre Arbeiten erstmals in Berlin. Im Rahmen des Gastspiels "Frankenstein-Projekt" des ungarischen Protontheaters wird zum Beispiel das Thema Schöpfung und künstlerische und biologische Vaterschaft thematisiert. Ziel von F.I.N.D.: Aus dem Treffen von Autoren, Schauspielern und Regisseuren entstehen neue Projekte für die Schaubühne.

Lodernde Flammen

Bunte Eier, Hasen und der neue Papst: Im März steht in Deutschland alles im Zeichen von Ostern. Denn das christliche Fest liegt dieses Jahr früh: Ostersonntag ist der 31.03.2013. Es gibt zahllose deutsche Bräuche rund ums Fest, zum Beispiel das Entzünden der Osterkerze, das Bemalen von Eiern oder das Backen eines Osterlamms (süßer Kuchen in Lammform).

Besucher stehen am Samstag (07.04.2012) in Wülfinghausen bei Springe (Region Hannover) an einem großen Lagerfeuer. Traditionell werden in Niedersachsen am Ostersamstag in vielen Dörfern Osterfeuer veranstaltet. Foto: Bernd von Jutrczenka dpa/lni
Lodernde Flammen: Osterfeuer im Dorf Wülfinghausen (Niedersachsen)Bild: picture-alliance/dpa

Besonders beeindruckend sind Osterfeuer: In vielen deutschen Regionen wie in Bayern oder Westfalen werden Karsamstag oder Ostersonntag riesige Feuer entzündet. Über Wochen schichten Bauern oder Vereine Holz auf, so dass riesige Haufen entstehen. Meistens sind die Osterfeuer öffentliche Veranstaltungen, an denen jeder teilnehmen darf. In vielen Dörfern kommen die Bewohner hier zu geselligen Runden zusammen. Die Tradition geht in vorchristliche Zeit zurück. Mit dem Feuer sollte der Winter vertrieben werden. Später wurde der Brauch der Begrüßung des Lichts auch von der Kirche aufgenommen.