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Ursache der Ölpest vor Kalifornien gefunden?

6. Oktober 2021

Teerklumpen im Sand, verendete Vögel, ein riesiger Ölteppich auf dem Wasser: Taucher entdeckten nun Hinweise auf die Ursache der Umweltkatastrophe vor der kalifornischen Küste.

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USA Huntington Beach | Ölteppich vor südkalifornischer Küste
Im Kampf gegen das ausgelaufene Schweröl setzen Experten Skimmer (Oberflächen-Absauger) und Barrieren einBild: Ringo H.W. Chiu/AP/picture alliance

Der Anker eines Schiffes hat vermutlich eine Ölpipeline auf dem Meeresboden vor der kalifornischen Küste erfasst, mitgeschleift und aufgerissen. Die Leitung sei verbogen und weise einen mehr als 30 Zentimeter langen Riss auf, teilte die US-Küstenwache mit. Nach ihren Angaben wurde ein 1,2 Kilometer langes Rohrstück der mehr als 28 Kilometer langen Pipeline seitlich verschoben. Die Rohrleitung verbindet eine Förderplattform im Pazifik mit einer Anlage im Hafen der südkalifornischen Stadt Long Beach. Der Bruch der Leitung ereignete sich etwa acht Kilometer vor der Küste in einer Tiefe von 30 Metern. Nach einem Bericht der "Los Angeles Times" wird derzeit geprüft, ob ein großes Handelsschiff  an der falschen Stelle ankerte und die Ölpipeline beschädigt hat.

Form einer Bogensehne 

"Die Pipeline ist im Wesentlichen wie eine Bogensehne gezogen worden", erklärte Martyn Willsher, CEO der Betreibergesellschaft der Pipeline. An der breitesten Stelle liege sie 32 Meter von ihrem ursprünglichen Platz entfernt.

Reinigungsfachleute säubern den Strand von Huntington Beach
Reinigungsfachleute säubern einen Strandabschnitt von Huntington Beach Bild: Mario Rama/Getty Images

Der Ölfilm auf der Meeresoberfläche war am Freitag entdeckt worden. Durch das Leck sind laut Schätzungen bislang mehr als 570.000 Liter schweres Rohöl in den Pazifik ausgelaufen. Am stärksten von der Umweltkatastrophe betroffen ist die US-Küstenstadt Huntington Beach im Bezirk Orange County.

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom erklärte für den Bezirk den Notstand. Zugleich wurden Vorwürfe laut, Behörden und Pipeline-Betreiber hätten erst Stunden nach der ersten Meldung über einen Ölfilm auf den Notfall reagiert.

USA Huntington Beach | Ölteppich vor südkalifornischer Küste
Ein mit Öl verseuchter Strandabschnitt von Huntington Beach Bild: Ringo H.W. Chiu/AP/picture alliance

Als "Surf City USA" wirbt Huntington Beach um Touristen. Doch nun sind die beliebten Strände in der Stadt südlich von Los Angeles für Wellenreiter, Schwimmer und Spaziergänger gesperrt. Bürgermeisterin Kim Carr befürchtet, dies könne noch für Wochen oder gar Monate so bleiben.

In dem beliebten Badeort Laguna Beach weiter südlich wurden die Strände ebenfalls für Besucher gesperrt. Umweltschützer berichteten von ersten ölverschmutzten Vögeln und toten Fischen.

Schwimmende Barrieren sollen die weitere Ausbreitung des Ölteppichs verhindern
Schwimmende Barrieren sollen die weitere Ausbreitung des Ölteppichs verhindern Bild: Ringo H.W. Chiu/AP/picture alliance

Seit Sonntag sind 14 Spezialschiffe im Einsatz, die laut Küstenwache rund 18.000 Liter Öl abschöpfen konnten. Einsatzteams legen schwimmende Barrieren aus.

In der Region mit zahlreichen Öl- und Gasbohrplattformen sind viele Frachtschiffe unterwegs, die die Häfen von Long Beach und Los Angeles anlaufen, die zu den bedeutendsten der Welt gehören. Umweltschützer warnen seit langem, dass die teils veraltete Infrastruktur zur Ölförderung vor der Küste ein großes Risiko darstelle.

se/wa (ap, dpa, rtr, afp)