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US-Astronauten fliegen weiterhin mit Sojuz

Fabian Schmidt6. August 2015

NASA und Roskosmos setzen ihre Zusammenarbeit bei Flügen zur ISS bis 2017 fort. Einen entsprechenden Vertrag haben beide Seiten jetzt unterzeichnet. Ab 2017 wollen die Amerikaner wieder selbst fliegen.

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Raumfahrtzentrum in Baikonur Russland
Derzeit führt jede Reise über den Weltraumbahnhof BaikonurBild: AFP/Getty Images/Kirill Kudryavtsev

Am Mittwoch hat die US-Weltraumbehörde NASA bekanntgegeben, dass sie ihren Vertrag zum Transport amerikanischer Astronauten mit der russischen Agentur Roskosmos bis 2017 verlängert habe. In einem Brief hatte NASA-Direktor Charles Bolden dem Fachausschuss des US-Kongresses die Verlängerung mitgeteilt und die dafür nötigen Gelder eingefordert.

Es geht um ein Auftragsvolumen im Wert von 490 Millionen US-Dollar. Das entspricht mehr als 450 Millionen Euro. Das pikante daran: Die Flugtickets werden für die Amerikaner teurer. Bisher hatte Roskosmos für einen Sitzplatz 71 Millionen Dollar berechnet. In der Laufzeit des neuen Vertrages solle das Hin- und Rückticket dann 82 Millionen kosten.

Unmut über Abhängigkeit

Die Abhängigkeit der USA von russischen Raumtransporten sorgt bei Fachleuten der NASA und auch unter Kongressabgeordneten für Unmut. NASA-Chef Bolden hatte immer wieder darauf gedrungen, dass die USA in der Lage sein müssten, ihre bemannte Raumfahrt selbst zu gewährleisten.

Die USA hatten die Kooperation mit russischen Wissenschaftlern im Bereich der Weltraumforschung als Reaktion auf die russische Annexion der Krim 2014 weitgehend eingefroren. Von den Sanktionen war lediglich die Zusammenarbeit bei der ISS ausgenommen.

Baikonur: die drei Astronauten auf dem Weg zum Start der Sojus
Ohne Sanktionen: Kjell Lindgren (USA), Oleg Kononenko (Russland) und Kimiya Yui (Japan) kurz vor ihrem AbflugBild: Reuters

Seit 2010 fliegen US-Astronauten mit russischen Raumschiffen des Typs Sojuz zur Internationalen Raumstation ISS. Der Grund: 2011 hatte die NASA ihr Space Shuttle Programm aus Kostengründen beendet. Seitdem verfolgen die USA eine mehrgleisige Strategie, um selbst wieder Astronauten ins Weltall zu bringen.

Einerseits hat die NASA die Firmen Boeing und Space-X mit der Entwicklung eines Raumtransporters beauftragt, der den erdnahen Orbit - also die ISS - erreichen kann. Darüber hinaus arbeitet die NASA gemeinsam mit der Europäischen Weltraumagentur ESA an der Entwicklung eines neuen Raumtransporters namens Orion. Die ESA liefert dazu das Servicemodul mit den lebenserhaltenden Systemen. Orion ist für die Erkundung des Weltalls jenseits des Erdorbits gedacht - also etwa für Missionen zum Mond oder noch darüber hinaus.

fs/to (dpa, afp, rtr)