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Politik

US-Außenminister Blinken trifft Chinas Top-Diplomat Wang

18. Februar 2023

Bei dem Treffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz gab es zahlreiche Meinungsverschiedenheiten. Deutlich wurde aber auch das Bemühen um einen diplomatischen Dialog.

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US Außenminister Antony Blinken und Chinas Außenminister Wang Yi
Chinas Top-Diplomat Wang Yi (l) und US-Außenminister Antony Blinken, hier bei einem Treffen auf Bali 2022Bild: Stefani Reynolds/AP/picture alliance

Biden habe Wang Yi auf die Verletzung der US-Souveränität durch einen chinesischen Überwachungsballon angesprochen und betont, "dass diese unverantwortliche Tat nie wieder geschehen dürfe", teilte Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums, mit.

Vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern, nicht zuletzt wegen des Abschusses eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons vor der US-Küste, war über ein Treffen der beiden Diplomaten in München spekuliert worden. Es war das erste Treffen der beiden Spitzendiplomaten seit dem Abschuss des chinesischen Ballons vor rund zwei Wochen.

Blinken warnte China vor "Konsequenzen", sollte Peking Russland "materielle Unterstützung" zukommen lassen. Gleichzeitig betonte er, die USA wollten "keinen Konflikt" mit China, und er unterstrich die Bedeutung eines diplomatischen Dialogs und offener Kommunikationswege "zu jeder Zeit".

Wang beklagt "hysterische und absurde" Reaktion

Wang hatte den USA zuvor in der Affäre um den im US-Luftraum abgeschossenen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon eine "hysterische und absurde" Reaktion vorgeworfen. In einer Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz beschuldigte er die US-Regierung am Samstag, eine "fehlgeleitete" Sicht von China zu haben und Pekings Ansehen "beschmutzen" zu wollen. China fordere die USA auf, nicht derart "absurde Dinge" zu tun, nur um "die Aufmerksamkeit von innenpolitischen Problemen abzulenken", sagte Wang. "Es gibt viele Ballons aus vielen Ländern am Himmel. Wollt ihr jeden einzelnen davon abschießen?", fragte der chinesische Top-Außenpolitiker ironisch.

Der tagelange Überflug des mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über mehrere hoch geheime US-Atomwaffenlager hatte zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt. Blinken sagte kurzfristig einen geplanten Besuch in Peking ab. Ein US-Kampfjet schoss den Ballon schließlich am 4. Februar über dem Meer ab. Das US-Militär barg im Anschluss Trümmerteile, die nun untersucht werden. Peking bezeichnet den Ballon als Wetterballon und weist Spionagevorwürfe zurück.

Der demokratische US-Senator Chris Coons äußerte größte Besorgnis angesichts der Spannungen zwischen den USA und China. In einem Interview der Deutschen Welle vertrat er die Ansicht, dass mehr Kontakt zwischen beiden Seiten notwendig sei, um einen großen Konflikt zu vermeiden.

Coons erläuterte: "Selbst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, als wir Tausende von atomar bestückten Raketen hatten, um uns gegenseitig anzugreifen, verfügten unsere Militärs, unsere Diplomaten und unsere hochrangigen gewählten Führer sowohl der Vereinigten Staaten als auch der Sowjetunion über Mittel der Kommunikation, um eine Krise zu vermeiden oder in einer Krise zu verstehen, was der jeweils andere meinte."

haz/uh/fw (afp, dpa, rtr)