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US-Leitzins bleibt erneut konstant

1. November 2023

Trotz der weiterhin hohen Inflation lässt die US-Notenbank Fed den Leitzins erneut unverändert. Die Zinsspanne bleibt damit zwischen 5,25 und 5,5 Prozent, wie Fed-Chef Jerome Powell in Washington mitteilte.

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USA Washington | PK Notenbankchef Jerome Powell
US-Notenbankchef Jerome PowellBild: Mandel Ngan/AFP/Getty Images

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) legt erneut eine Zinspause ein. Wie an den Finanzmärkten erwartet, belässt sie den geldpolitischen Schlüsselsatz in der bisherigen Spanne. Das ist das höchste Zinsniveau in den USA seit 2001 und damit seit 22 Jahren.

Erstmals seit Beginn der Zinserhöhungen im März 2022 hielten die Währungshüter damit die Füße auf zwei Sitzungen in Folge still. Im Kampf gegen den starken Anstieg der Verbraucherpreise hat die Zentralbank den Leitzins seit März 2022 elf Mal angehoben. Nach zehn Anhebungen in Folge gab es im Juni eine erste Zinspause, im Juli dann eine erhöhte Anhebung und im September wieder einen unveränderten Leitzins.

US-Notenbankchef Jerome Powell hat signalisiert, dass die Fed nach ihrer aggressiven Erhöhungsserie nun geduldiger sein kann. Ein Grund dafür ist, dass sich die Finanzierungsbedingungen verschärft haben. Damit bewegen sich die Finanzmärkte bereits in die von der Fed gewünschten Richtung.

Inflation bleibt zäh

Ob noch ein weiterer Zinsschritt nach oben kommen wird, ist ungewiss. In ihrem im September aktualisierten Ausblick hatten die Währungshüter eine weitere Anhebung um einen viertel Prozentpunkt für dieses Jahr ins Auge gefasst. Die hohe Inflation hält sich hartnäckig und gibt der Zentralbank noch keinen Grund zur Entwarnung.

In den Vereinigten Staaten hatte die Geldentwertung wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Juni 2022 9,1 Prozent erreicht, das ist ein 40-Jahres-Hoch. Die Teuerungsrate ging in der Folge deutlich zurück und lag zuletzt zwei Monate in Folge bei 3,7 Prozent. Die Fed verfolgt langfristig das Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent, will aber nicht mit zu starken Leitzinserhöhungen die Konjunktur abwürgen.

Schwieriger Spagat

Die Federal Reserve wägt bei ihren Entscheidungen zwischen dem Inflationsrisiko und der Gefahr einer zu starken Abkühlung der Konjunktur ab. Höhere Zinsen bremsen den Preisanstieg - aber auch die Verbraucherausgaben, die die tragende Säule der US-Wirtschaft sind. Denn damit wird es unter anderem teurer, Häuser oder Autos auf Kredit zu kaufen.

Jüngste Wirtschaftsdaten zeigen, dass die Inflation zwar weiter höher als von der Fed angepeilt ist, sich aber abschwächt - und das Wirtschaftswachstum zugleich hoch ist. Das ist aus Sicht einiger Experten eine eher ungewöhnliche Situation. Ungeachtet der hohen Zinsen stieg das Bruttoinlandsprodukt im Sommer im Vergleich zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 4,9 Prozent. Das war das stärkste Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft seit sieben Quartalen. Volkswirte hatten im Schnitt nur ein Wachstum um 4,5 Prozent erwartet.

kle/AR (rtr, afp, dpa)