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Luftangriffe bremsen IS-Vormarsch

12. Oktober 2014

Während die eingekesselten Kurden in Kobane sich mit allen Kräften dem IS entgegenstemmen, verbreiten die USA Optimismus. Im Irak soll sich derweil ein Deutscher als IS-Terrorist in die Luft gesprengt haben.

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Rauchwolken nach einem Luftangriff auf IS-Stellungen in Kobane (Foto: AFP)
Bild: AFP/Getty Images/A. Messinis

Neue Bombardements der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) haben den Kurden in der nordsyrischen Stadt Kobane offenbar etwas Luft verschafft. Eine Panzerstellung und zwei Nachschubverbände seien dabei zerstört worden, berichtet ein Fernsehkorrespondent des ZDF.

Ein Sprecher der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Die jüngsten Luftangriffe waren sehr hilfreich." Die kurdischen Kämpfer hätten ihre Positionen halten können und versuchten, die IS-Extremisten zurückzudrängen. Allerdings fehlten den YPG-Einheiten nach wie vor Waffen und Munition.

"Einige Fortschritte"

Die Vereinigten Staaten, die die internationale Koalition gegen den IS anführen, rechnen weiter mit einem langen und beschwerlichen Kampf gegen die Dschihadisten. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel zeigte sich bei einem Besuch in der chilenischen Hauptstadt Santiago vorsichtig optimistisch. Es gebe "einige Fortschritte", sagte er und betonte, die USA würden "alles tun, was mit Luftangriffen möglich ist". Die Lage in Kobane sei weiterhin "gefährlich".

Die Militärchefs des Bündnisses gegen den IS wollen von diesem Montag an in Washington über ihre Strategie in Syrien und im Irak beraten. Dazu hat US-Generalstabschef Martin Dempsey mehr als 20 Kollegen eingeladen.

Deutscher Selbstmordattentäter?

Im Irak verübten IS-Terroristen drei Bombenanschläge in der Provinz Dijala. Dabei soll sich angeblich auch ein deutscher Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt haben. Ziele der Attacken waren ein lokales Regierungsgebäude, ein Stützpunkt kurdischer Sicherheitskräfte und ein Parteibüro. Nach kurdischen Angaben wurden außer den drei Attentätern insgesamt mindestens 14 Menschen getötet.

Nach Angaben der Expertenplattform SITE, die Internet-Aktivitäten von Terroristen beobachtet, hat sich der IS zu den Sprengstoffanschlägen bekannt. Die Dschihadisten hätten dabei erklärt, die Angreifer in ihren Diensten seien ein Deutscher, ein Türke und ein Saudi gewesen.

"Tausende Zivilisten in Gefahr"

Unterdessen zeigte sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erneut zutiefst besorgt über die Lage der Zivilisten in Kobane. Er rufe dazu auf, ein "Massaker" zu verhindern, erklärte Ban in Kairo. Angesichts der Angriffe des IS seien "tausende Leben in Gefahr". Zuvor hatte bereits der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, ähnliche Warnungen geäußert und die Türkei aufgefordert, die Kurden in Kobane "mit allen Mitteln" zu unterstützen. Ankara müsse wenigstens freiwillige türkische Kurdenkämpfer samt Waffen die Grenzen passieren lassen. Die türkische Regierung sperrt sich bisher dagegen.

jj/cr (dpa, afp, zdf)