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Fed lässt Zinsen unverändert

28. Oktober 2015

Fast ein Jahrzehnt hat die US-Notenbank die Leitzinsen nicht mehr erhöht. Die Finanzmärkte warten auf ein Signal aus Washington. An diesem Mittwoch kam es noch nicht.

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Bild: Getty Images/AFP/S. Smialowski

Nach nur moderaten Verbesserungen in der US-Konjunktur hat die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins auf dem historischen Tief von nahe Null belassen. Das gab die Fed am Mittwoch in Washington nach der Oktober-Sitzung ihres Offenmarkt-Ausschusses bekannt. Für eine erste vorsichtige Anhebung der Zinsen im Dezember ließ sich die Zentralbank dennoch die Tür offen.

"Die Ausgaben der privaten Haushalte und die Investitionen der Unternehmen sind in den vergangenen Monaten solide gestiegen", heißt es in der Mitteilung. Dagegen habe sich der Export eher flach entwickelt. "Das Tempo von Stellenzuwächsen hat sich vermindert und die Arbeitslosigkeit stagniert", heißt es weiter.

Klares Votum

Der Leitzins in den USA ist seit Ende 2008 auf einem Rekordtief. "Der Ausschuss hat heute seine Sichtweise bekräftigt, dass der derzeitige Zinssatz von Null bis 0,25 Prozent der richtige ist", so die Fed. Von zehn Mitgliedern des Offenmarkt-Ausschusses stimmten neun für die vorläufige Beibehaltung des Zinsniveaus.

Der Ausschuss glaube aber, dass es richtig sein werde, die Zinsen zu erhöhen, wenn es weitere Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt gebe und er zuversichtlich sein könne, dass sich die Inflation mittelfristig wieder der Zielmarke von zwei Prozent nähere. Derzeit liegt die Inflation vor allem wegen der niedrigen Ölpreise weit unter dieser Zielmarke.

Die Inflation lässt weiter zu wünschen übrig

Die konjunkturellen Daten in den USA hätten sich zwar "auf moderate Weise" verbessert, heißt es in einem Statement, das die Fed nach der Sitzung verbreitete. Jüngste Entwicklungen in der Weltwirtschaft und auf den weltweiten Finanzmärkten könnten aber auch zu einer weiteren Zurückhaltung bei wirtschaftlichen Aktivitäten und würden vermutlich die Inflation in den USA weiter ausbremsen. Der Ausschuss sei zuversichtlich, dass sich die Inflation "mittelfristig" in Richtung des Zwei-Prozent-Zieles bewege.

Vielleicht doch erst 2016?

In ihrem Abschlusspapier ließ die Zentralbank eine Passage weg, mit der sie noch im September die aus dem Ausland drohenden Gefahren für die US-Wirtschaft beschrieben hatte. An den Märkten herrscht Unsicherheit, ob US-Zentralbankchefin Janet Yellen die Zinswende im Dezember wagen oder die Entscheidung auf nächstes Jahr verschieben will.

Der Euro gab unmittelbar nach der Fed-Mitteilung deutlich mehr als einen Cent nach auf 1,0935 Dollar. US-Aktien verloren einen Teil ihrer im frühen Handel erzielten Gewinne. So verlor der Dow Jones-Index binnen weniger Minuten fast 100 Punkte und lag mit 17.604 Stellen nur noch 0,1 Prozent im Plus. Ähnlich war das Bild beim S&P-500 und der Nasdaq.

dk/bea (dpa/afp/rtr)