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Politik

US-Soldat in Somalia getötet

5. Mai 2017

Im Kampf gegen die islamistische Al-Shabaab-Miliz kam es offenbar zu dem verhängnisvollen Schusswechsel. Zwei weitere US-Soldaten wurden verletzt. Der Tod des Soldaten weckt in den USA böse Erinnerungen.

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U.S. Navy Seals Symbolbild
Bild: picture-alliance/U.S. Navy/Seal

Bei dem Toten soll es sich nach Angaben einer anonymen Quelle aus Militärkreisen um ein Mitglied der Elite-Truppe Navy Seals handeln. Ob auch die Verletzten dieser Einheit angehörten, war zunächst nicht klar.

Der Vorfall ereignete sich demnach in der Nacht zu Freitag nahe dem Ort Barii rund 60 Kilometer westlich der Hauptstadt Mogadischu. Die US-Spezialkräfte begleiteten nach Darstellung des Pentagons somalische Soldaten bei einer Kommandoaktion gegen die Al-Shabaab-Miliz, als sie unter Feuer gerieten.

Nach Angaben aus Mogadischu richtete sich die Operation gegen hochrangige Kämpfer der islamistischen Miliz. "Wir haben erste Informationen, wonach mehrere militante Islamisten getötet wurden", sagte ein Vertreter der somalischen Regierung der Deutschen Presse-Agentur. Pentagon-Sprecher Jeff Davis sagte, die Ergebnisse der Operation würden derzeit noch ausgewertet.

Böse Erinnerungen

Es ist das erste Mal seit der verhängnisvollen "Schlacht von Mogadischu" im Oktober 1993, dass die US-Streitkräfte in dem Bürgerkriegsland Soldaten verlieren. Damals waren zwei US-Hubschrauber abgeschossen worden; 18 Soldaten wurden dabei getötet.

Der Zwischenfall führte zum Rückzug der USA aus Somalia. Sie hatten ein Jahr zuvor im Rahmen eines internationalen Militäreinsatzes Truppen in das Land geschickt, um nach dem Sturz des Diktators Mohamed Siad Barre wieder Stabilität zu garantieren und eine Hungersnot abzuwenden.

USA verstärken Einsatz in Somalia

Der aktuelle Vorfall kommt zu einer Zeit, in der das US-Militär sein Engagement in Somalia verstärkt. Das Verteidigungsministerium hatte Mitte April mitgeteilt, dass es erstmals seit dem Rückzug in den 1990er-Jahren wieder fast 40 reguläre Soldaten in das Bürgerkriegsland entsenden will. Sie sollen bei der Ausbildung der somalischen Streitkräfte helfen. Darüber hinaus befinden sich seit 2013 rund 50 US-Spezialkräfte im Land.

US-Präsident Donald Trump erlaubte im März dem Verteidigungsministerium ein aggressiveres Vorgehen gegen die Extremisten der Al-Shabaab-Miliz, die seit Jahren versuchen, am Horn von Afrika einen Gottesstaat zu errichten. Das amerikanische Militär darf nun zielgenaue Luftangriffe zur Unterstützung der somalischen Truppen sowie der Eingreiftruppe der Afrikanischen Union (Amisom) fliegen.

mak/mas (dpa, rtr, afp)