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US-Behörden lehnen VW-Rückrufplan ab

12. Januar 2016

Anders als in Deutschland geben sich die US-Behörden mit Rückrufplänen des Autobauers nicht zufrieden. Volkswagen muss nun nachbessern.

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VW Skandal USA
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Der eingereichte Plan gehe nicht ausreichend auf die "Gesamtauswirkungen für Fahrverhalten, Emissionen und Sicherheit der Autos" ein, erklärte die kalifornische Umweltbehörde CARB. Den Vorschlägen fehle es an "genug Informationen für eine technische Bewertung".

"Volkswagen hat die Entscheidung getroffen, bei Abgastests zu schummeln und hat dann versucht, das zu verstecken", sagte Behörden-Chefin Mary Nichols. "Sie haben weitergemacht und haben die Lüge noch verschlimmert - und als sie erwischt wurden, haben sie versucht, es zu leugnen." So seien Tausende Tonnen Stickoxid in die Luft geblasen worden, die der Gesundheit der Menschen in Kalifornien geschadet hätten. "Sie müssen das wieder in Ordnung bringen", forderte Nichols.

Diese Gelegenheit will die Behörde VW auch geben: Das Unternehmen habe weiterhin die Chance, bei den Lösungsvorschlägen für den Rückruf der manipulierten Dieselfahrzeuge nachzubessern, heißt es in einer Mitteilung. Es geht dabei um die Motoren mit 2,0 Litern Hubraum. Bis zum 2. Februar muss Volkswagen bei der CARB zudem einen Plan für die Reparatur der 3,0-Liter-Motoren vorlegen.

Die Gespräche gehen weiter

VW erklärte, die CARB habe den ursprünglichen Rückrufplan zurückgewiesen, den der Konzern im Dezember eingereicht habe. Seitdem habe VW konstruktive Gespräche mit der Behörde geführt und habe beispielsweise in der vergangenen Woche mit der CARB über die Lösung der Abgasprobleme gesprochen. VW werde die Gespräche mit der CARB und anderen Aufsichtsbehörden fortsetzen.

Am Mittwoch will sich VW-Chef Matthias Müller mit der Chefin der US-Umweltbehörde EPA, Gina McCarthy, treffen, um mit ihr die Pläne zur Reparatur der betroffenen Fahrzeuge zu beraten. Die US-Umweltbehörde EPA erklärte, sie arbeite eng mit der CARB zusammen und teile die Einschätzung, dass VW keinen angemessen Plan zur Reparatur und zum Rückruf der Fahrzeuge vorgelegt habe. Die Bundesbehörde wies zugleich darauf hin, dass sich Bundesgesetze und kalifornische Gesetze im Hinblick auf Prozesse und Fristen unterschieden.

Missglücktes Interview mit dem Konzernchef

Insgesamt geht es in den USA um knapp 600.000 Dieselfahrzeuge aus dem VW-Konzern mit 2,0 oder 3,0 Litern Hubraum. Betroffen sind die Marken VW-Pkw, Audi und Porsche. VW hatte Mitte September eingeräumt, mit einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert zu haben.

Vor rund einer Woche war bekanntgeworden, dass die Vereinigten Staaten den Volkswagen-Konzern wegen Betrugs und Verstößen gegen Umweltgesetze verklagen. Zusätzlich zu der USA-Klage fordern parallel Hunderte VW-Kunden auf dem juristischen Weg Wiedergutmachung.

Auf der US-Automesse in Detroit hatte sich Müller erneut für die Manipulationen entschuldigt. Wenig später sorgte er jedoch mit einem missglückten Radio-Interview für Wirbel. In dem Gespräch mit dem US-Sender NPR stellte Müller den Abgas-Skandal zunächst als "technisches Problem" dar. Volkswagen sprach von einem Missverständnis.

hmf/mak (afp, dpa, rtr)