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Politik

"Schulter an Schulter" gegen den Terror

20. Januar 2018

Auf "eine Meinungsverschiedenheit unter Freunden" ist der Jerusalem-Streit beim Besuch von US-Vize Pence in Ägypten zusammengeschrumpft. Zum Auftakt seines Nahost-Besuchs steht ein anderes Thema im Mittelpunkt.

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Ägypten Nahostreise von US-Vizepräsident Pence
Bild: picture-alliance/dpa/K. Desouki

US-Vizepräsident Mike Pence (Artikelbild links) hat Ägypten im Kampf gegen den Terrorismus weitere Unterstützung zugesichert. "Die Vereinigten Staaten stehen Schulter an Schulter mit Ägypten in ihrem Kampf gegen den Terrorismus in diesem Land", sagte Pence nach einem Treffen mit Staatspräsident Abdel Fattah Al-Sisi.

Der Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump nahm dabei unter anderem Bezug auf den Angriff von Dschihadisten auf eine Moschee im November. Dabei waren auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel mehr als 300 Menschen getötet worden. Es war der schwerste Anschlag in Ägypten seit Jahrzehnten. Al-Sisi bezeichnete den Terror im Gespräch mit Pence als "Krebsgeschwür", das bekämpft werden müsse. Auch christliche Kopten, die in Ägypten rund zehn Prozent der Bevölkerung stellen, sind in den vergangenen Monaten immer wieder Opfer von Anschlägen geworden.

Jerusalem ist der Knackpunkt 

Pence' Reise in den Nahen Osten steht allerdings nicht vorrangig unter dem Eindruck der Teroranschläge, die Ägypten und andere Staaten der Region in den vergangenen Monaten erschüttert haben. Stattdessen geht es vorrangig um Trumps Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.

Trumps Jerusalem-Plan: Die falsche Botschaft?

Die arabischen Staaten - auch Ägypten - lehnen den Schritt ab. Pence bezeichnete entsprechende Äußerungen Al-Sisis in dem gemeinsamen Gespräch als "Meinungsverschiedenheit unter Freunden" und spielte damit die Differenzen doch deutlich herunter.

Der Status Jerusalems gilt als zentraler Streitpunkt zwischen Israel und den Palästinensern. Diese sehen Ost-Jerusalem als künftige Hauptstadt für einen unabhängigen Staat Palästina. Die Israelis beanspruchen hingegen die ganze Stadt für sich. Aus Protest gegen die Israel-Politik der USA boykottieren die Palästinenser die Reise von Pence komplett. Sie sagten alle mit ihm zuvor anvisierten Gespräche ab.

Erst Jordanien, dann Israel

Pence flog nach seinem Treffen mit Al-Sisi nach Amman, wo er an diesem Sonntag den jordanischen König Abdullah II. treffen wird. Auch von ihm wird keine allzu scharfe Kritik an der Jerusalem-Entscheidung erwartet. Wie Ägypten ist auch Jordanien auf die Unterstützung der Vereinigten Staaten angewiesen und erhält Milliardenhilfen aus den USA.

Ab Montag wird Pence bei einem zweitägigen Besuch in Israel Ministerpräsident Benjamin Netanjahu treffen und eine Rede im israelischen Parlament halten. Der US-Vizepräsident hatte den zunächst für Dezember geplanten Besuch um mehrere Wochen verschoben. Offiziell hieß es, Grund dafür sei die Kongress-Abstimmung über die Steuerreform.

haz/wa (dpa, ap)