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Aufklärungsflüge über Syrien begonnen

26. August 2014

Der Einsatz der US-Luftwaffe in Syrien wird vorbereitet. Drohnen suchen nach Zielen im Norden des Bürgerkriegsland. Allerdings muss Präsident Obama noch entscheiden, ob er die Luftwaffe in den Einsatz schickt.

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Kampfdrohne General Atomics MQ-1A Predator (Foto:Wikipedia)

Die USA haben laut Medienberichten mit Aufklärungsflügen im syrischen Luftraum begonnen. Ziel ist es, einen Luftangriff auf Stellungen der Aktivisten des "Islamischen Staats" (IS) auf syrischem Territorium vorzubereiten, berichtete der TV-Sender NBC. Die nun gestarteten Aufklärungsdrohnen sollten eine genaueres Bild über Stärke und Stellungen der IS-Kämpfer in Syrien ergeben, sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Nach NBC-Berichten ist allerdings noch keine Enscheidung gefallen, die US-Luftwaffe tatsächlich in einen Kampfeinsatz zu schicken. Eine Entscheidung könne Ende der Woche fallen. Das Weiße Haus in der US-Hauptstadt Washington teilte mit, dass das Pentagon weitere Optionen für Präsident Barack Obama vorbereitet.

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat in der Zwischenzeit berichtet, dass bereits vor zwei Tagen unbemannte Aufklärungsflugzeuge über Syrien geflogen sind. Es sei allerdings unklar, ob es sich dabei um syrische Drohnen gehandelt habe oder ob sie aus anderen Ländern stammten, teilten die Aktivisten mit. Die syrischen Menschenrechtsbeobachter sitzen in Großbritannien, stützen sich aber auf ein dichtes Netz an Informanten in Syrien.

US-Führung übt sich im Eiertanz

US-Präsident Obama hatte bislang alles getan, um sich militärisch aus dem Bürgerkrieg im Land herauszuhalten. Doch dann bezeichnete Pentagonchef Chuck Hagel den IS als größte Bedrohung für das Heimatland seit dem 11. September 2001. "Wir müssen uns auf alles vorbereiten", erklärte er vor kurzem. Nachdem der US-Journalist James Foley vor laufender Kamera von IS-Extremisten enthauptet wurde, saß der Schock in den USA tief. Obamas stellvertretender nationaler Sicherheitsberater Ben Rohdes warnte die IS daraufhin: "Wenn ihr Amerikaner angreift, greifen wir Euch an, wo immer Ihr Euch befindet."

Dann folgte am Montag Generalstabschef Dempsey, der betonte, dass die Extremisten im Irak und in Syrien unter Druck gesetzt werden müssten. Ein Tag davor hatte Dempsey den IS noch als regionale Bedrohung abgetan. Nun sagte sein Sprecher dem TV-Sender Fox News: Sein Chef bereite Optionen für den Kampf gegen die Terrorgruppe vor, dabei ziehe er eine "Mischung militärischer Werkzeuge einschließlich Luftschläge" in Betracht. Das hin und her der hohen US-Beamten zeigt: Das Weiße Haus ist verunsichert im Umgang mit Syrien.

Nun sind also die Aufklärungsflüge über das Bürgerkriegsland gestartet. Ein Luftangriff könnte in Kürze folgen. Die syrische Regierung hat indirekt ihr OK dazu gegeben. Am Montag hatte sich die syrische Regierung erstmals bereit erklärt, sich am internationalen Kampf gegen die IS-Dschihadisten zu beteiligen. Die Einsätze auf syrischem Staatsgebiet müssten gleichwohl mit Damaskus abgesprochen werden.

Im benachbarten Irak fliegt die US-Luftwaffe seit dem 8. August Angriffe gegen IS-Stellungen.

zam/re (afp, dpa, rtr)