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USA: Inflationsdruck lässt spürbar nach

13. Juni 2023

Die Inflation in den USA ist weiter auf dem Rückzug. Die Verbraucherpreise stiegen im Mai nur noch um 4,0 nach 4,9 Prozent im April. Kommt jetzt die Zinspause der Notenbank?

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USA Los Angeles| Lebensmittel, Preise und Inflation | Fleischtheke
Bild: Lucy Nicholson/REUTERS

Die Inflation in den USA verliert deutlich an Kraft. Die Verbraucherpreise stiegen im Mai nur noch um 4,0 nach 4,9 Prozent im April, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 4,1 Prozent gerechnet. Die US-Notenbank dürfte den Rückgang der Teuerungsrate nach zehn geldpolitischen Straffungsschritten in Folge als Etappensieg verbuchen. "Das Inflationsthema verliert an Brisanz", meint Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. In Erwartung der Zinserhöhungspause deckten sich Anleger mit Aktien ein. Der Deutsche Aktienindex Dax und der EuroStoxx50 bauten ihre Gewinne leicht aus. Der Euro und die "Anti-Inflationswährung" Gold waren ebenfalls gefragt.

Kopfzerbrechen bereitet den US-Währungshütern trotz der nachlassenden Teuerung aber wohl die weiterhin hohe Kernrate, in der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor bleiben. Diese Kennziffer für die sogenannte unterliegende Inflation sank nur leicht auf 5,3 von 5,5 Prozent. Bankenökonom Gitzel sieht die Inflation auch weiterhin auf dem Rückmarsch: "Die Teuerungsraten werden in den kommenden Monaten weiter deutlich fallen. Bereits im Juni dürfte die Inflationsrate nahe der Drei-Prozent-Marke liegen", sagte der Experte voraus. Auch die Kerninflationsrate werde ihren fallenden Trend beibehalten - vor allem dann, wenn in den kommenden Monaten die Mieten weniger deutlich ansteigen sollten.

Kommt jetzt die Zinspause?

Experten erwarten, dass die US-Notenbank Federal Reserve nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation nun erstmals seit Anfang 2022 eine Pause einlegen kann. Sie dürfte den Rückgang der Teuerungsrate nach zehn geldpolitischen Straffungsschritten in Folge als Etappensieg verbuchen. Doch noch ist ihr Stabilitätsziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent nicht erreicht. Kopfzerbrechen bereitet den Währungshütern wohl die weiterhin hohe Kernrate bei der Inflation, in der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor bleiben. Diese Rate sank nur leicht auf 5,3 Prozent von 5,5 Prozent. Ökonomen hatten mit diesem Rückgang gerechnet.

US-Notenbankchef Jerome Powell verkündet eine Leitzinzerhöhung (22.03.2023)
Kommt die Zinspause? US-Notenbankchef Jerome Powell wird die Entscheidung am Mittwoch verkündenBild: Olivier Douliery/AFP/Getty Images

Die Kernrate gilt als guter Indikator für die grundlegenden Inflationstrends und wird deshalb von den Währungshütern genau analysiert. Sie erwägen zwar, die aktuelle Zinsspanne von 5,00 bis 5,25 Prozent am Mittwoch beizubehalten. Eine Pause sollte jedoch nicht als Signal interpretiert werden, dass der Zinsgipfel bereits erreicht sei, betonte jüngst Fed-Direktor Philip Jefferson. Somit könnte die Ära der Zinserhöhungen trotz der abflauenden Inflation noch nicht am Ende sein und womöglich ein Schritt nach oben im Juli folgen.

In Erwartung einer Zinserhöhungspause der US-Notenbank Fed haben sich Anleger am Dienstag mit Aktien eingedeckt. Dax und EuroStoxx50 bauten ihre Gewinne leicht aus und stiegen um jeweils 0,3 Prozent auf 16.143 beziehungsweise 4328 Punkte. Der Euro und die "Anti-Inflationswährung" Gold waren ebenfalls gefragt. Sie verteuerten sich jeweils um ein halbes Prozent auf 1,0812 Dollar beziehungsweise 1968 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Die Fed hat im Kampf gegen die hohe Inflation seit März vergangenen Jahres zehn Mal den Leitzins erhöht. Die Zinsspanne liegt mittlerweile zwischen 5,0 und 5,25 Prozent. Die nächste Entscheidung soll am Mittwoch fallen, im Allgemeinen wird eine Pause bei den Zinserhöhungen erwartet. Manche Analysten weisen jedoch darauf hin, dass die Notenbanker eine nachhaltigere Abkühlung der Wirtschaft abwarten könnten, bevor sie ihre Zinserhöhungen tatsächlich beenden.

hb/tko (rtr,afp)