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USA: Schuldenstreit zwingt Biden zur Heimkehr

17. Mai 2023

Der Streit um den Haushalt in den USA droht in eine Wirtschafts- und Finanzkrise auszuarten. Präsident Joe Biden sagt deshalb gleich zwei Auslandsreisen ab.

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USA Washington | Schuldenstreit | Joe Biden
US-Präsident Biden kehrt nach dem G7-Gipfel nach Washington zurück. Grund ist der Schuldenstreit in den USA.Bild: Evelyn Hockstein/REUTERS

US-Präsident Joe Biden hat wegen einer drohenden Haushaltskrise in den Vereinigten Staaten geplante Besuche in Australien und Papua-Neuguinea abgesagt. Das Weiße Haus teilte mit, Biden werde bereits am Sonntag nach Beendigung des G7-Gipfels in Japan in die Vereinigten Staaten zurückkehren, um an Treffen mit führenden Vertretern des Kongresses teilzunehmen. Er wolle sicherstellen, dass der Kongress fristgerecht Maßnahmen ergreife, um einen Zahlungsausfall abzuwenden.

Schon seit Monaten wird gestritten

Hintergrund ist, dass in einigen Tagen ein solcher Zahlungsausfall der US-Regierung droht, sofern sich Bidens Regierung nicht mit den Republikanern im US-Kongress auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze verständigt. Der Streit zieht sich schon seit Monaten hin.

In den USA legt das Parlament in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Die Schuldengrenze liegt zurzeit bei rund 31,4 Billionen US-Dollar (etwa 28,6 Billionen Euro). Mittlerweile ist dieser Schuldendeckel erreicht und das US-Finanzministerium muss die Kapitalreserven anzapfen - denn die USA dürfen nun keine neuen Schulden mehr aufnehmen, um ihre Rechnungen zu begleichen.

US-Finanzministerin Janet Yellen bei einer IMF-Tagung
US-Finanzministerin Janet Yellen ist besorgt über die möglichen globalen Konsequenzen eines ZahlungsausfallsBild: Jose Luis Magana/AP Photo/picture alliance

Die Republikaner müssen mit ins Boot

Für eine Anhebung der Schuldenobergrenze brauchen Biden und seine Demokraten die Republikaner im Kongress. Diese stemmen sich aber gegen eine Anhebung ohne deutliche Einsparungen bei gewissen Staatsausgaben. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte, ein möglicher Zahlungsausfall der Regierung könnte bereits am 1. Juni eintreten.

Ein Zahlungsausfall der weltgrößten Volkswirtschaft könnte eine globale Finanzkrise und einen starken wirtschaftlichen Abschwung auslösen. Die USA wären dann nicht mehr in der Lage, einen Großteil ihrer Rechnungen zu begleichen - Millionen Menschen könnten in der Folge ihren Arbeitsplatz verlieren.

haz/bru (dpa, rtr)