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USA und Mexiko gehen in Angriffsposition

10. November 2016

Nur drei Tage nachdem die Weltmacht USA Donald Trump zum Präsidenten wählte, trifft die US-Mannschaft von Jürgen Klinsmann ausgerechnet auf Mexiko. Ein brisantes Spiel, in dem es um viel mehr als ein Ergebnis geht.

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USA Gold Cup Finale USA - Mexiko 2009
Bild: Getty Images/J. Zelevansky

Seit Mittwoch haben die USA einen künftigen Präsidenten, der mit rassistischen Bemerkungen, fremdenfeindlichen Äußerungen und Hasstiraden den Wahlkampf anheizte - und dabei vor allem gegen den südlichen Nachbarn wetterte. Drei Tage später, zum Auftakt der Finalrunde in der WM-Qualifikation (Samstag, 2 Uhr MEZ), trifft die US-Nationalmannschaft in Columbus/Ohio auf Mexiko: auf das Land, aus dem laut Aussage des bald mächtigsten Mannes der Welt "Kriminelle und Vergewaltiger" kommen.

Trainer Jürgen Klinsmann
Bild: picture-alliance/ZB

Dass es um mehr als nur Fußball geht, weiß auch Klinsmann, der seit über fünf Jahren die US-Nationalmannschaft trainiert: "Hier bei uns ist es DAS Spiel überhaupt. Es sind die beiden Großen, die aufeinander treffen und um mehr als das Ergebnis spielen."

Ein Spiel könnte kaum brisanter sein, vor allem im politischen Kontext. Trumps Plan, Millionen Mexikaner aus dem Land zu deportieren und eine tausende Kilometer lange Grenzmauer auf Kosten der mexikanischen Regierung bauen zu lassen, steht nach wie vor. Doch für US-Torwart Tim Howard, der, wenn er gewählt hätte, "nicht für Trump" gewesen wäre, "geht es um Fußball" und der "hat mit der Politik nichts zu tun". 

Geschichte der Erzrivalität

Auseinandersetzungen hat es zwischen den beiden Nationalmannschaften immer schon gegeben - ob zwischen den Spielern oder ihren Fans. Das wäre auch ohne Trumps Sieg der Fall gewesen. Der US-Verband hat daher nicht ohne Grund das Mapfre Stadium in Columbus als Spielstätte ausgesucht. Die Arena, die 20.000 Zuschauer fasst, ist etwa 1900 Kilometer von der Grenze entfernt. Columbus, in dem jährlich die "Pride" Parade" stattfindet, war eine der wenigen Hochburgen der Demokraten in Ohio, das überwiegend Trump-Land ist.

Die Mexikaner wollen zumindest spielerisch die Geschichte umschreiben. Sie haben zuletzt vier Qualifikationsspiele in Columbus verloren. Egal wie das Spiel ausgeht, der US-Kapitän und frühere Gladbacher Bundesliga-Profi Michael Bradley erhofft sich von den Fans, dass sie "jedem im Stadion den verdienten Respekt" zollen, egal ob es Amerikaner, Mexikaner oder neutrale Fans sind. Wir wollen alle ein gutes Spiel zwischen zwei sportlichen Rivalen sehen."

mcd/asz (sid, dpa)