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IS in Afghanistan unter US-Beschuss

19. März 2016

Zum Jahresbeginn hatte Präsident Obama seinen Generälen mehr Spielraum zugebilligt bei der Bekämpfung des IS. Seitdem seien auch die Dschihadisten am Hindukusch verstärkt im Visier, berichtet die "New York Times".

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US-Kampfjets F16 im Einsatz über Afghanistan (Copyright: imago/UPI Photo)
Bild: Imago/UPI Photo

In den vergangenen beiden Monaten sei die Serie der Luftschläge gegen die Kämpfer des "Islamischen Staats" (IS) erheblich intensiviert worden, schreibt die US-Zeitung "New York Times" unter Berufung auf ranghohe Kommandeure. Von amerikanischen Kampfjets und Drohnen seien im Januar und Februar etwa 250 Bomben und Raketen auf Ziele in Afghanistan abgefeuert worden, dreimal so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres, heißt es mit Bezug auf Daten der US Air Force.

Die Bombardements seien auch eine Antwort auf die Entscheidung von Präsident Barack Obama von Anfang 2016, seinen Truppen mehr Spielraum bei Angriffen gegen die IS-Terroristen zu geben. Diese hätten die Kontrolle über Territorien in mehreren Provinzen gewonnen, etwa in der Tora Bora-Region, wohin sich einst Al-Kaida-Führer Osama Bin Laden geflüchtet hatte. Die neuen Orders Obamas hätten ihm mehr Autorität verliehen, gegen den IS aggressiver vorzugehen, insbesondere auch in Nangarhar, zitiert die "New York Times" den scheidenden US-General John F. Campbell.

Campbell forderte die gleiche Schlagkraft gegen die radikalislamischen Taliban. Deren wiedergewonnene Stärke macht amerilkanischen und afghanischen Militärs noch größere Sorge als die zahlenmäßig weit schwächeren IS-Dschihadisten am Hindukusch.

NATO wieder aktiver

Auch die NATO stellt sich in Afghanistan auf die anhaltenden Kämpfe und Terroranschläge ein. Und das soll auch für die Bundeswehr Konsequenzen haben: Sie wird die einheimischen Streitkräfte künftig stärker mit Aufklärung, Lufttransport und Verwundetentransport unterstützen. Darüber informierte das Verteidigungsministerium die Fraktionsexperten im Bundestags. Zusätzliche Soldaten oder Ausrüstung sollen aber nicht an den Hindukusch geschickt werden.

Die Beratung der afghanischen Einheiten für den Kampf gegen die Taliban soll nicht mehr auf die oberste Führungsebene beschränkt sein. Zudem will die NATO die afghanischen Truppen auch außerhalb der eigenen hochgesicherten Feldlager beraten und ausbilden. Das soll nach dpa-Informationen aber in erster Linie im Süden des Landes der Fall sein.

Der ISAF-Kampfeinsatz unter NATO-Führung war 2014 zu Ende gegangen. Die NATO hatte den Abzug aus Afghanistan im vergangenen Dezember wegen der verschlechterten Sicherheitslage aber vorerst gestoppt. Der Bundestag weitete die Mission der deutschen Streitkräfte im Norden des Landes sogar wieder aus und setzt seitdem bis zu 980 Soldaten ein. Vorher lag die Obergrenze bei 850.

SC/uh (NYT, dpa, afp)