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USA: Wieder Abschuss von Flugobjekt durch US-Militär

12. Februar 2023

Die US-Luftwaffe hat ein weiteres Flugobjekt abgeschossen - diesmal über dem Huronsee, der im Grenzgebiet zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada liegt. Peking berichtet jetzt seinerseits von US-Ballons über China.

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Lake Huron Satellitenaufnahme
Das noch nicht identifizierte Flugobjekt soll über dem Lake Huron abgeschossen worden seinBild: NASA Earth/Zuna/picture alliance

Das US-Verteidigungsministerium hat den Abschuss eines weiteren nicht identifizierten Flugobjektes bestätigt. Der Vorfall habe sich über dem Huronsee im Bundesstaat Michigan ereignet, teilte das Pentagon in Washington mit. 

"Ich begrüße das entschlossene Handeln unserer Kampfpiloten", schrieb der republikanische Kongressabgeordnete Jack Bergmann aus Michigan. Zugleich betonte er: "Das amerikanische Volk verdient weit mehr Antworten, als wir haben." Ähnlich äußerte sich die demokratische Kongressabgeordnete Elissa Slotkin, ebenfalls aus Michigan. Sie dankte allen Beteiligten für den Einsatz und fügte hinzu: "Wir sind alle daran interessiert, was genau dieses Objekt war und welchen Zweck es erfüllte." 

Seit Tagen wird gerätselt

Mysteriöse Flugobjekte über Nordamerika geben den USA und der Welt seit Tagen Rätsel auf. US-Kampfjets hatten bereits am Freitag und Samstag zwei nicht näher identifizierte Flugobjekte abgeschossen: eines vor der Küste des US-Bundesstaats Alaska, das andere über dem Norden Kanadas. Bislang ist unklar, um was für Objekte genau es sich handelte, woher sie kamen und welches Ziel sie verfolgten. Die Bergung von Überresten der Flugobjekte soll Aufschluss geben.

Die Vorfälle erinnerten an einen mutmaßlich für Spionagezwecke eingesetzten chinesischen Ballon, den die US-Luftwaffe Anfang Februar vor der Küste des Bundesstaates South Carolina vom Himmel geholt hatte. Es ist noch offen, ob die Vorfälle zusammenhängen.

Peking: US-Ballons dringen immer wieder in Chinas Luftraum ein

In der Ballon-Affäre hat China seinerseits die USA beschuldigt, zuletzt mehr als zehn Mal illegal Ballons in großer Höhe über China fliegen gelassen zu haben. Die USA sollten aufhören, andere zu verleumden und die Konfrontation zu suchen, sagte Außenamtssprecher Wang Wenbin vor der Presse in Peking. Anders als die USA habe China auf die Überflüge "verantwortungsvoll und professionell" reagiert. Es komme ziemlich häufig vor, dass US-Ballons in großer Höhe über andere Länder flögen. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen US-Sicherheitsrats, John Kirby, bezeichnete die chinesischen Aussagen zu Überflügen über chinesisches Territorium als falsch.

USA und China sprechen erstmals in Ballon-Affäre

Die USA haben nach dem Abschuss des mutmaßlichen Spionage-Ballons am 4. Februar vor South Carolina erstmals mit China über den Fall kommuniziert. Es habe "Kontakte zur Volksrepublik China wegen des Höhenballons" gegeben, gab die stellvertretende Verteidigungsministerin Melissa Dalton vor Journalisten bekannt. Sie machte keine Angaben dazu, wer an dem Kontakt beteiligt war oder welchen Inhalt er hatte.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte vergeblich um ein Gespräch mit dem chinesischen Verteidigungsminister gebeten, nachdem der tagelang die USA überflogen und schließlich von einem US-Kampfjet vor der US-Ostküste abgeschossen worden war.

Am Donnerstag hatte Peking bestätigt, ein Telefonat mit Austin nach dem Abschuss des Ballons abgelehnt zu haben. "Die unverantwortliche und ernsthaft irrtümliche Herangehensweise der USA hat keine passende Atmosphäre für den Dialog und Austausch zwischen den beiden Armeen geschaffen", erklärte das chinesische Verteidigungsministerium. 

Der tagelange Überflug des chinesischen Ballons über die USA hatte zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt. US-Außenminister Antony Blinken sagte eine geplante China-Reise kurzfristig ab. Am Mittwoch hatte Washington erklärt, der abgeschossene Ballon habe zu einer ganzen Flotte von Spionage-Ballons gehört, die über fünf Kontinente geflogen seien. Über Süd- und Mittelamerika waren ähnliche Ballons gesichtet worden. China weist den Spionagevorwurf zurück und spricht von zivilen Ballons für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen seien. 

haz/wa/qu/kle (dpa, afp, rtr)