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Reise

Venedig nimmt ab Mai "Eintrittsgeld" von Touristen

5. Februar 2019

Seit langem versucht Venedig die Touristenströme besser zu regulieren. Dazu soll nun auch ein Eintrittsgeld für Tagestouristen beitragen. Auch andere Städte in Italien sehen diese Maßnahme als sinnvoll an.

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Italien Venedig Touristen auf dem Markusplatz
Bild: Imago/Revierfoto

Ab Mai werden Tagestouristen in Venedig zur Kasse gebeten. Moderate drei Euro pro Person sollen es sein, kündigte Bürgermeister Luigi Bruganoro am Montag in Venedig an. Der Betrag soll ab dem kommenden Jahr auf sechs, maximal auf zehn Euro steigen - je nach Touristen-Ansturm. Hotelgäste sind von der Pauschale nicht betroffen, sie leisten bereits eine Abgabe im Rahmen der Ortstaxe. 

Italien Kreuzfahrtschiff in Venedig
Kreuzfahrtkolosse dürfen künftig dem historischen Zentrum Venedigs nicht mehr zu nahe kommenBild: picture-alliance/ROPI/Rossi/Eidon

Venedig kämpft seit Jahren gegen den Touristenansturm und versucht immer wieder mit verschiedenen Strategien, die Massen in Schach zu halten. "Wir müssen der ganzen Welt davon erzählen, wie schwierig es ist, einen so besonderen Ort zu verwalten", so Bruganoro. Die Maßnahmen sollen "diejenigen schützen, die in unserer Gegend wohnen, studieren oder arbeiten", so Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro. Das Geld soll vor allem für die Reinigung der Stadt genutzt werden.

Italien Venedig Protest gegen Tourismus
Einwohner von Venedig protestieren immer wieder gegen den "Overtourismus" in ihrer StadtBild: Reuters/M. Silvestri

Der Hotelverband Federalberghi erklärte, es sei gerecht, wenn nicht nur Hotelgäste die "Rechnung zahlen". Verbandspräsident Bernabò Bocca sagte: "Unsere Städte sind Museen und wie in Museen ist es richtig, eine Eintrittskarte zu kaufen".

Venedig besuchen nach verschiedenen Schätzungen pro Jahr zwischen 20 und 30 Millionen Menschen. Vor allem die Tagestouristen mit eigener Verpflegung werden kritisch gesehen, weil sie weder in der Stadt essen noch sonstige Beiträge bezahlen. 

Auch in anderen italienischen Touristenstädten wurde der Ruf nach einer Lösung nach venezianischem Vorbild laut. Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, sagte der Zeitung "La Repubblica", er unterstütze solch eine Initiative. "Man braucht ein nationales Gesetz, das für jede Kunststadt gilt."

is/cd (dpa,afp, La Repubblica)