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Solidaritätsanzeigen in der Türkei

11. April 2017

Die Botschaft ist deutlich: Die geplante Machtausweitung werde die Meinungsfreiheit bedrohen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zeigt sich solidarisch mit inhaftierten Journalisten - dank Crowdfunding.

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Symbolbild Pressefreiheit in der Türkei
Bild: picture-alliance/dpa

Der Dachverband der deutschen Buchbranche befürchtet durch eine mögliche Verfassungsänderung in der Türkei eine deutliche Verschlechterung der ohnehin schon schwierigen Lage für Autoren und Journalisten in dem Land. Noch vor dem Verfassungsreferendum am kommenden Sonntag (16.04.2017) will sich die Buchbranche mit türkeiweiten Anzeigen in unabhängigen Medien mit inhaftierten türkischen Journalisten, Autoren und Kulturschaffenden solidarisieren und für Meinungsfreiheit einsetzen.

Die Anzeigen sollen unter anderem in den Print- oder Online-Ausgaben von Agos Weekly, BirGün, Cumhuriyet, Diken.com.tr, Evrensel und Turuncutime erscheinen. "Gemeinsam für Freiheit und Demokratie!" heißt es einleitend in dem Anzeigentext. "Gewaltenteilung, Chancengleichheit für alle politischen Parteien und nicht zuletzt das Recht der einzelnen Bürgerinnen und Bürger, ihre Meinung frei zu äußern und zu verbreiten, sind Grundvoraussetzungen für das Gelingen einer freien und demokratischen Gesellschaft. Wir wissen, dass für diese Werte viele von Ihnen stehen." Unterschrieben wird die Solidaritätsanzeige mit "Ihre europäischen Mitbürgerinnen und Mitbürger".

"Despoten fürchten das freie Wort"

Deutschland Leipziger Buchmesse 2016 Für das Wort und die Freiheit
Alexander Skipis auf der Leipziger Buchmesse 2016Bild: picture-alliance/dpa/H. Schmidt

Für die Anzeigenaktion stünden 16.000 Euro zu Verfügung, wie der Dachverband mitteilte. Der Betrag sei durch eine Spendenaktion im Internet im Rahmen der Initiative #FreeWordsTurkey innerhalb von vier Tagen zusammengekommen. Mit Unterstützung von 400 Spendern ist es möglich, die Anzeigen zu schalten. Unter den Geldgebern befinden sich der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, die International Publisher Association, der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV, das Writers-in-Prison-Committee of PEN Austria sowie die European and International Booksellers Federation.

"Unsere Erwartungen wurden übertroffen", erklärte der Geschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis. Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit werde in der Türkei derzeit mit Füßen getreten. "Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass die Türkei auf dem Weg in einen totalitären Unrechtsstaat ist. Denn nichts fürchten Despoten mehr als das freie Wort."

nw/ bb (dpa)