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Verheerende Luftangriffe im Jemen

28. September 2015

Teilnehmer einer Hochzeit im Jemen sind durch Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz getötet worden. Viele Frauen und Kinder sind unter den Opfern. Die Tragödie ist kein Einzelfall.

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Zerstörte Häuser nach einem Luftangriff auf Mocha (Archivbild: Reuters))
Zerstörte Häuser nach einem Luftangriff auf Mocha (Archivbild)Bild: Reuters/Str

Bei einem Luftangriff der arabischen Koalition gegen die Huthi-Rebellen im Jemen sind laut Augenzeugen zahlreiche Gäste einer Hochzeitsfeier getötet worden. Der Vorfall ereignete sich bei Mocha im Südwesten des Landes. Über die Ausmaße des Unglücks gibt es unterschiedliche Angaben: Ein Arzt sagte: "Die Leichen von mindestens 40 Menschen, darunter Kindern, wurden ins Krankenhaus gebracht." Viele Menschen seien zudem lebensgefährlich verletzt worden. Ein Sprecher des von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gesundheitsministeriums sprach sogar von 131 Todesopfern.

Scheikh Abdullah al-Fadhli, ein Mitglied des Stadtrats in Mocha, sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass sowohl der Pavillon für männliche Hochzeitsgäste als auch der für Frauen und Kinder getroffen worden seien. Es gebe in der Umgebung keine Huthi-Kämpfer und keine Truppenstandorte. Es ist unklar, warum die Koalition die Feier bombardierte, bisher gab es keine Stellungnahme. Ein jemenitischer Regierungsbeamter sprach von einem Fehler.

Ohne Rücksicht auf Zivilisten

Saudi-Arabien und mehrere arabische Verbündete hatten im März mit einer Militäroffensive gegen die schiitischen Huthi-Rebellen begonnen. Die Koalition will die Miliz aus der Hauptstadt Sanaa vertreiben und Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi wieder an die Macht verhelfen. In dem Konflikt zwischen den Aufständischen sowie den Regierungstruppen und ihren Verbündeten wurden nach Angaben der Vereinten Nationen seit Ende März rund 2100 Zivilisten getötet.

Auch bei den Luftangriffen starben immer wieder Unbeteiligte. Im April kamen in Hodeida bei einer Attacke auf eine Molkerei 35 Menschen ums Leben, durch Bomben auf die Wohnungen von Angestellten eines Elektrizitätswerks in Mocha starben im Juli 65 Menschen. In der vergangenen Woche wurden 19 Menschen in Hajja mit Luftangriffen getötet.

Ba/sc (dpa, rtr, afp)