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Verheerende türkische Luftangriffe

28. August 2016

Nach türkischen Militärangaben sind bei Angriffen von F-16-Kampfjets 25 kurdische Milizionäre in Syrien getötet worden. Ankara spricht wie immer von "Terroristen". Bei den Luftschlägen kamen auch 35 Zivilisten ums Leben.

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Türkei Luftwaffe F-16 Kampfflugzeug
Bild: Imago/StockTrek Images

Die türkische Regierung setzt ihren Krieg auf fremdem Terrain mit unverminderter Härte fort. Bei Luftangriffen in Nordsyrien wurden laut Agenturberivhten mindestens 25 kurdische Kämpfer und mehr als 35 Zivilisten getötet.

Jets hätten einen Bauernhof südlich der Grenzstadt Dscharablus bombardiert, in dem Familien Unterschlupf gesucht hätten, berichtete die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dabei seien 15 Zivilisten umgekommen und 25 Menschen verletzt worden. Bei einem weiteren Angriff auf das Dorf Dschub al-Kusa nahe der syrisch-türkischen Grenze seien mindestens 20 Unbeteiligte gestorben und 50 Menschen verletzt. Die Informationen stammen von einem Netzwerk an Informanten, sind für Medien jedoch meist kaum zu überprüfen.

Kampf gegen Kurden hat begonnen

Die Angriffe galten offenbar Stellungen der kurdischen Miliz YPG, die sich bislang allerdings noch nicht zu dem Angriff äußerte. Zuvor war am Samstag erstmals seit Beginn der türkischen Militäroffensive ein türkischer Soldat in Syrien getötet worden. Er starb türkischen Medienberichten zufolge bei einem Raketenangriff kurdischer Rebellen auf zwei türkische Panzer.

Türkei Offensive gegen IS in Syrien Foto: Copyright: Reuters/U. Bektas
Mit Panzern kämpft die Türkei in Syrien gegen die KurdenBild: Reuters/U. Bektas

Die am Mittwoch gestartete Offensive "Schutzschild Euphrat" richtet sich türkischen Angaben zufolge sowohl gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) als auch gegen ein von der kurdischen YPG angeführtes Bündnis, das vor allem den IS bekämpft. Damit will die Regierung in Ankara ein weiteres Ausbreiten kurdischer Kräfte im Grenzgebiet zur Türkei verhindern. Das Vorgehen gilt als heikel, weil die YPG ein wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen den IS ist.

Auch auf türkischem Boden gibt es wieder vermehrt Gefechte zwischen türkischen und kurdischen Einheiten. Im Südosten Anatoliens kommt es seit dem Zusammenbruch eines Waffenstillstands zwischen der PKK und der türkischen Regierung fast täglich zu Angriffen auf Polizeistationen oder andere staatliche Einrichtungen.

Am Freitag explodierte vor dem Polizeipräsidium in der von Kurden besiedelten Stadt Cizre eine Autobombe und riss mindestens elf Polizisten in den Tod. In der Nacht zum Sonntag wurde der Flughafen von Diyarbakir mit Raketen angegriffen, ohne dass Menschen zu Schaden kamen. Für beide Taten wird die PKK verantwortlich gemacht.

djo/cgn/as (afpe, dpa, rtr)