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Reus-Verletzung nicht ganz so schlimm

18. September 2022

Die Verletzung, die sich Marco Reus von Borussia Dortmund im Revierderby gegen den FC Schalke 04 zuzieht, ist wohl nicht so dramatisch, wie befürchtet. Die WM-Teilnahme des 33-Jährigen scheint nicht in Gefahr.

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BVB-Spieler Marco Reus (2.v.r.) führt den Ball am Fuß gegen drei Schalker Spieler
Bänderriss statt Knochenbruch: BVB-Spieler Marco Reus (2.v.r.) ist nicht so schwer verletzt wie befürchtetBild: Marc Niemeyer/kolbert/IMAGO

Nachdem er nach langen Untersuchungen erst mal leichte Entwarnung bekommen hatte, sortierte Marco Reus kurz vor Mitternacht die vielen guten Wünsche in den sozialen Medien. Und er beantwortete die, die ihn offenbar am meisten bewegten. Seine Mitspieler hatten nach dem 1:0-Derbysieg gegen den FC Schalke 04 symbolisch ein Kabinen-Foto mit seinem Trikot gemacht. Kollegen wie Nico Schlotterbeck oder Salih Özcan wünschten ihrem "Brudi" gute Besserung. 

BVB-Sportchef Kehl gibt Entwarnung

Wahrscheinlich hatten einige von ihnen dasselbe gedacht wie viele Fans, als Reus nach einer halben Stunde des Derbys der Fuß umknickte und er sich sofort schmerzverzerrt das Gesicht hielt. Nicht schon wieder! Ausgerechnet im WM-Jahr, 66 Tage vor dem deutschen Auftaktspiel gegen Japan, verletzte sich einer der größten Pechvögel der DFB-Geschichte erneut. Würde Reus also das fünfte von sieben möglichen Turnieren mit der Nationalmannschaft verpassen?

Reus bedankte sich via Instagram für die vielen guten Wünsche und versprach: "Ich werde bald zurück sein! Ich werde nie aufgeben!" Da wusste er wohl schon, was Sportchef Sebastian Kehl am Sonntagmorgen im "Doppelpass" beim Fernsehsender Sport1 verkündete. "Ich kann ein klein wenig Entwarnung geben", sagte Dortmunds Sportchef: "Die Untersuchungen gestern haben keinen Bruch gezeigt. Er hat eine Außenbandverletzung im Sprunggelenk, aber auch nicht so gravierend, dass die WM gefährdet ist." Er hoffe, "dass Marco uns in drei bis vier Wochen wieder zur Verfügung steht".

Terzic: "Er war topfit und gesund"

Sollte diese Ankündigung wahr werden, blieben vier weitere Wochen bis zum WM-Startschuss von Bundestrainer Hansi Flick am 14. November. Und Reus hätte wohl körperlich nicht zu viel verloren. "Er war topfit, komplett gesund und einer herausragenden Form", sagte BVB-Trainer Erdin Terzic. "Und dann passiert sowas. Wie so häufig in seiner Karriere. Marco hatte schon so viele Rückschläge. Und wir hatten gehofft, dass er endlich durch ist. Gerade im WM-Jahr." 

BVB-Kapitän Marco Reus liegt mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden und wird behandelt
Umgeknickt in vollem Lauf: große Schmerzen bei BVB-Kapitän Marco ReusBild: Bjoern Reichert/IMAGO

In jedem Fall verpasst der Offensivspieler die Nations-League-Spiele am kommenden Freitag gegen Ungarn und drei Tage später in England und damit die Chance, sich bei den letzten Härtetests vor der Kader-Nominierung nochmal zu positionieren. Nachdem er schon die letzten sieben Länderspiele allesamt verpasste. Zu WM-Beginn wird Reus ein Jahr ohne Einsatz im DFB-Team sein, seit seiner ersten Nominierung im Mai 2010 kam er auf gerade mal 48 Partien.

Gute Karten bei Bundestrainer Flick

Bei Flick steht Reus grundsätzlich hoch im Kurs. "Ich glaube, ich muss Hansi Flick nicht erklären, wie gut Marco Reus ist", sagte Terzic noch in der vergangenen Woche: "Er hat eine sehr hohe Meinung von ihm und von seinen Qualitäten, das hat er ja auch immer wieder betont." In der Tat lobte der Bundestrainer Reus immer wieder als "Unterschiedsspieler". Nach Katar wird er ihn aber wohl nur mitnehmen, wenn er wieder topfit ist. 

Dieser Artikel wurde nach Bekanntgabe der Verletzungsart durch den BVB aktualisiert.

jst/ust (dpa/sid/Red)