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Verrücktes Spiel auf Schalke

Andreas Sten-Ziemons18. März 2016

Es hätte ein Kantersieg werden können. Doch im Freitagsspiel des 27. Spieltags verzweifelt Borussia Mönchengladbach beim FC Schalke an seiner schlechten Chancenverwertung und bestraft sich auch noch selbst.

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Deutschland Fußball 1. Bundesliga Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach
Bild: picture-alliance/dpa/R. Weihrauch

Zum Auftakt des 27. Spieltags der Fußball-Bundesliga hat Borussia Mönchengladbach eine bittere Auswärtsniederlage auf Schalke hinnehmen müssen. Die Borussen verloren das Verfolgerduell um die Champions-League-Plätze mit 1:2 (0:0). Zunächst brachte ein Eigentor von Martin Hinteregger Schalke in Front (59. Minute). Dabei waren die Borussen vor etwas mehr als 61.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena auf Schalke über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft gewesen und hatten sich eine Vielzahl an hochkarätigen Chancen herausgespielt, die sie allesamt nicht nutzen konnten. Dem späten Ausgleich der Gladbacher durch Andreas Christensen (79.) folgte fast umgehend die erneute Schalker Führung durch Leon Goretzka (83.), die zugleich den 2:1-Endstand bedeutete.

Schalkes Abwehr greift kaum ein

Schalkes Trainer André Breitenreiter krempelte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:2-Niederlage bei Hertha BSC vor einer Woche gleich auf mehreren Positionen um und schickte eine junge Startelf ins Rennen. Im Mittelfeld liefen Pierre-Emile Höjbjerg, Max Meyer und Leon Goretzka auf. Neben Leroy Sané stürmte Franco Di Santo. Eric Maxim Choupo-Moting und Klaas Jan Huntelaar saßen nur auf der Bank. Die erste Halbzeit begann schwach. Vor allem die Schalker Hintermannschaft war immer wieder viel zu passiv und schaute nur zu, wie die Gladbacher sich die Bälle zuspielten. Thorgan Hazard und Raffael hatten gute Chancen. Ihre Schüsse strichen aber entweder am Tor vorbei oder wurden vom guten Schalker Keeper Ralf Fährmann pariert.

Spielszene Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach (Foto: Revierfoto)
In Halbzeit eins kann Schalke nur wenig Akzente setzen - Gladbach erspielt sich Chancen, trifft aber das Tor nichtBild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Die größte Möglichkeit hatte kurz vor dem Seitenwechsel Gladbachs Mittelfeldspieler Lars Stindl, der ganz frei am langen Pfosten auftauchte. Doch wieder war Fährmann da und rettete den Schalkern das Unentschieden zur Pause. Die Schalker selbst taten sich im Spiel nach vorne schwer und kamen nur selten zum Abschluss. Brenzligste Szene für das Gladbacher Tor waren eine abgefälschte Flanke und ein Schuss von Meyer. Beide Male war Gladbachs Torhüter Yann Sommer auf dem Posten.

Hintereggers Eigentor schockt Gladbach

Nach der Halbzeitpause bot sich das gleiche Bild: Gladbach eröffnete den zweiten Durchgang mit zwei Großchancen innerhalb der ersten vier Minuten durch Hazard und Raffael. Dann verflachte das Spiel und schließlich stellte eine Slapstick-Einlage der Gladbacher Abwehrreihe den Spielverlauf komplett auf den Kopf. Sané eroberte den Ball, konterte, verstolperte das Leder dann aber direkt vor dem Tor. Statt zu klären schossen sich Havard Nordtveit und Martin Hinteregger gegenseitig an. Vom Fuß des Österreichers prallte der Ball schließlich ins eigene Tor (59.). Gladbach wirkte angeknockt und hatte wenige Augenblicke später Glück, dass das zweite Schalker Tor durch Meyer aus Abseitsposition erzielt wurde (61.). Und dann kam auch noch Pech dazu: Mahmoud Dahoud fasste sich ein Herz, traf mit seinem schönen und wuchtigen Drehschuss aber nur die Querlatte (63.).

Eigentor Hinteregger im Spiel Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach (Foto: Guido Kirchner/dpa)
Gladbach kann es nicht fassen - durch ein völlig unnötiges Eigentor gerät die Borussia ins HintertreffenBild: picture-alliance/dpa/G. Kirchner

Schließlich gelang eine Kombination durch die Mitte: Stindl bediente Christensen, der in den Strafraum eindrang und aus zentraler Position ins linke Eck traf. Nach 79 Minuten stand es 1:1. Doch wer nun dachte, die Borussia würde noch die Kurve kriegen und die eigentlich verdienten drei Punkte mitnehmen, der sah sich getäuscht: Durch einen abgefälschten Schuss von Goretzka geriet Gladbach erneut ins Hintertreffen (83.). Fast schon symptomatisch: Kurz vor Spielende hatten die Gladbacher nach einer Ecke noch einmal eine Doppelchance durch Christensen und Raffael, doch Fährmann und der Pfosten verhinderten das 2:2. Die Gladbacher verpassten durch die Niederlage den Sprung auf Rang drei. Stattdessen mussten sie die Schalker in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen und sind nun hinter dem FC Schalke Fünfter.

"Auf der Anzeigetafel steht 2:1 für Schalke, aber wir haben sie gerade in der ersten Halbzeit phasenweise schwindlig gespielt", sagte Gladbach-Trainer André Schubert bei Sky: "Das Ergebnis ist schon sehr ärgerlich und kurios. Wenn man sieht, dass Schalke sich sehr wenig erspielt, ist das sehr bitter für uns." Sein Gegenüber André Breitenreiter gab zu, dass seine Mannschaft "der absolut glückliche Sieger" war und hob Torhüter Ralf Fährmann hervor: "Was er für Glanzparaden gezeigt hat, war unglaublich. Er war unser großer Rückhalt."

Fortgesetzt wird der 27. Spieltag am Samstag, unter anderem mit der Partie des Tabellenführers FC Bayern München beim 1. FC Köln und mit dem Abstiegsduell Eintracht Frankfurt gegen Hannover 96.

Den Liveticker des Freitagsspiels der Schalker gegen die Gladbacher gibt es hier zum Nachlesen: