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Viele Leichen in Schlepper-LKW gefunden

27. August 2015

Tausende Flüchtlinge wollen über die Balkanroute nach Mitteleuropa. Oft begeben sie sich in die Hände von Schleusern - ein tödliches Risiko, wie sich jetzt wieder zeigt.

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Auf der österreichischen Autobahn A4 abgestellter LKW mit toten Flüchtlingen an Bord (Foto: picture-alliance/dpa/H. Punz)
Grausiger Fund: Auf der österreichischen Autobahn A4 abgestellter LKW mit toten Flüchtlingen an BordBild: picture-alliance/dpa/H. Punz

Der Tod zahlreicher Flüchtlinge in Österreich überschattet die Westbalkan-Konferenz in Wien. In einem Kühllaster, der in der Nähe von Neusiedl im Burgenland auf einem Pannenstreifen der Autobahn A4 abgestellt war, seien bis zu 50 Leichen entdeckt worden, bestätigte die Polizei. Ein Krisenstab sei eingerichtet worden.

Wie die Polizei weiter mitteilte, stand der LKW offenbar schon seit Mittwoch am Fundort nahe der ungarischen Grenze. Das Ziel des Fahrzeugs ist nicht bekannt; das Führerhaus sei verlassen gewesen. Die Ostautobahn A4 ist die wichtigste Route von Wien Richtung Ungarn und die Slowakei.

"Ein Lastwagen voller Leichen"

Ein Sprecher des Innenministeriums in Wien sagte: "Es ist ein Lastwagen voller Leichen." Die Tatortarbeit und die Bergung der Toten laufe. Nach den Schleppern werde mit Hochdruck gefahndet. "Diese Tragödie macht uns alle betroffen", betonte Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. "Schlepper sind Kriminelle", fügte sie hinzu. "Und wer jetzt noch immer meint, dass es sanftmütige Fluchthelfer sind, dem ist nicht zu helfen."

Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich auf der Westbalkan-Konferenz in Wien über die Nachricht "erschüttert". Kurz bevor der grausige Fund bekannt wurde, hatte Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann auf der Konferenz noch zu einem verstärkten Kampf gegen Schlepper aufgerufen. Die Teilnehmer, darunter die sechs Westbalkan-Länder, die sich der EU annähern, dringen in der aktuellen Flüchtlingskrise auf eine gemeinsame Strategie der EU.

Auf der Balkanroute, die über Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn führt, strömen tausende Flüchtlinge nach West- und Mitteleuropa. Die meisten stammen aus dem Bürgerkriegsland Syrien.

jj/cr (dpa, afp)