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Politik

Amoklauf an brasilianischer Schule

13. März 2019

Die Kinder haben gerade Frühstückspause, als zwei Vermummte in die Schule nahe der Millionenmetropole São Paulo stürmen. Sie eröffnen das Feuer und erschießen mindestens acht Menschen. Es gibt viele Verletzte.

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Brasilien Tote bei Amoklauf in Schule in Sao Paulo
Polizisten sichern den Tatort Bild: Reuters/A. Perobelli

Die ins Visier genommene Schule liegt in der Stadt Suzano im brasilianischen Bundesstaat São Paulo. Sechs Schüler und zwei Mitarbeiterinnen werden von den Tätern erschossen. 23 Menschen werden verletzt oder traumatisiert ins Krankenhaus gebracht. Bei den Tätern handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 25-Jährigen und einen 17-Jährigen. Sie nehmen sich nach dem Angriff das Leben. 

"Das war die traurigste Szene, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Ich bin sehr traurig, dass sich so etwas in São Paulo, in Brasilien, ereignet hat", sagte der Gouverneur von São Paulo, João
Doria, nach einem Besuch des Tatorts. "Ich bin konsterniert, geschockt." Er stellte im Kurznachrichtendienst Twitter ein kurzes Video ein und ordnete eine dreitägige Trauerzeit in dem
Bundesstaat an. 

Die Polizei sucht nun nach Hinweisen für ein Motiv. Laut einem Bericht der Zeitung "O Globo" hat die Schule im Großraum São Paulo etwa 1000 Schüler im Alter von elf bis 18 Jahren und 100 Mitarbeiter. In dem Gebäude entdeckten Polizisten nach eigenen Angaben einen Bogen und Pfeile sowie Flaschen, die Molotow-Cocktails ähnelten. Zudem stellten die Beamten einen Koffer mit Kabeln sicher. Ein Bombenentschärfungs-Kommando wurde an den Tatort gerufen.

Brasilien Tote bei Amoklauf in Schule in Sao Paulo
Sicherheitskräfte bewachen den Eingang zur Schule "Professor Raul Brasil" Bild: picture-alliance/dpa/Futura Press/M. Sumiya

Vor dem Blutbad in der Schule hatten die Täter etwa 500 Meter entfernt in einer Autowäscherei auf einen Mann gefeuert. Das Opfer ist nach einer Notoperation in einem kritischen Zustand. 

Pro Jahr mehr als 60.000 Tote 

Brasilien ist eines der am stärksten von Gewalt betroffenen Länder weltweit. Mehr als 60.000 Menschen werden dort jedes Jahr getötet. Schießereien an Schulen sind dennoch bislang sehr selten vorgekommen. Zuletzt hatte Präsident Jair Bolsonaro das Waffenrecht gelockert, um den Kauf von Schusswaffen zu erleichtern.

se/qu (dpa, rtr, afp)